Die besonderen Bedarfe in Gelsenkirchener Schulen sind offenbar erkannt. Das ist kein Grund zur Entwarnung. Ein Kommentar von Sibylle Raudies
Fast jede zweite Lehrerstelle unbesetzt – das kann keine gute Nachricht sein für Gelsenkirchener Schüler und Eltern. Und trotzdem steckt in den aktuellen Versorgungszahlen auch eine positive Botschaft: Es scheint in den Köpfen der Schulaufsicht und in Düsseldorf angekommen zu sein, dass Gelsenkirchen einen besonderen Bedarf aufgrund seiner besonderen Situation hat. Dass die Versorgungsquote so nah am Landesdurchschnitt mit seinen bei Lehrern so viel beliebteren Regionen ist, zeigt, dass einige Maßnahmen gegriffen haben. Auch die vier Talentschulen mit ihrer besseren Lehrerausstattung könnten daran einen Anteil haben.
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Trotzdem: Die relative Besserung in Gelsenkirchen ist alles andere als ein Grund zum locker lassen. Es ist immer noch eine Katastrophe, dass an den Grundschulen so viele Kinder mit so unterschiedlichen Voraussetzungen gemeinsam in zu großen Klassen sitzen und mit Mindestunterricht statt Extra-Förderung in Doppelbesetzung lernen müssen. Jedes Mittel ist jetzt recht, um zu erreichen, dass mehr engagierte und qualifizierte Lehrer so schnell wie möglich die Teams an den Schulen entlasten und verstärken. Sie sind längst am Limit.
Und wenn sich das nicht schnell ändert, ist es unsere Gesellschaft auch.