Wenn Menschen in Gelsenkirchen Beerdigungen nicht bezahlen können, braucht es Lösungen. Die Vermarktung von Friedhofsflächen ist eine gute Idee.
Bestattungen sind ein hochemotionales Thema. Die Frage, wie und wo ein Mensch seine letzte Ruhe findet, sollte keine Frage des Geldes sein.
Aber Rituale verändern sich mit der Gesellschaft. Gelsenkirchen ist heute bunter als vor 20 Jahren, aber es leben hier auch weniger Menschen. Wer hier wohnt, dem geht es finanziell oft schlechter als Menschen in anderen Regionen Deutschlands. Und ja: Im digitalen, durchgetakteten, leistungsorientierten 21. Jahrhundert ist auch die Einstellung zum Thema Tod und Trauer eine andere als etwa in den 80ern.
Die Stadt tut gut daran, diese Entwicklungen genau zu analysieren statt sie zu ignorieren. Darum ist es richtig, darüber nachzudenken, wie man mit ungenutzten Friedhofsflächen in Zukunft umgeht.
Der Fantasie sollten dabei keine Grenzen gesetzt sein. Attraktive Wohnmöglichkeiten für Familien und Senioren machen Gelsenkirchen lebenswert. Parkflächen, in denen man sich gerne aufhält, ebenso. Am Ende müssen Beerdigungen für Menschen bezahlbar bleiben in der Stadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht haben.