Gelsenkirchen-Altstadt. Ein Gelsenkirchener SPD-Mitarbeiter forderte einen Mann auf, kein Vogelfutter zu streuen. Darauf wurde er per Schirm und Pfefferspray attackiert.

Seinen couragierten Einsatz bezahlte ein Mann Mittwoch mit Beulen, leichten Abschürfungen und einer gehörigen Portion Stress: Er wurde von einem Taubenfütterer angegangen, der ihm mit einem Schirm schlug und schließlich gar mit Pfefferspray traktierte. „Glücklicherweise habe ich das Spray nicht in die Augen bekommen“, so der SPD-Mitarbeiter, mit dem die WAZ wenige Stunden nach dem Vorfall sprach.

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Seit Monaten ziehen sich immer wieder lange Körnerspuren durch die Altstadt. Zwischen St. Augustinus, Musiktheater im Revier und Altstadt-Gymnasien liegt offenbar das Revier des oder der Taubenfütterer(s). An der Hauptstraße nah der Evangelischen Altstadtkirche beobachtete der Gelsenkirchener Mittwoch kurz vor 11 Uhr, wie ein Mann Körner verstreute und Tauben fütterte. „Ich haben ihn angesprochen und aufgefordert das zu unterlassen und darauf hingewiesen, dass Taubenfüttern verboten sei. Wenn wir schon so eine Verordnung haben, müssen wir uns schon alle daran halten“, meint der SPD-Mitarbeiter. Als der Mann nicht reagierte und weiter Futter streute, habe „ich ihm gesagt, dass ich die Polizei holen werde und er warten solle, bis wir das geklärt haben. Darauf ist er dann mit dem Schirm und Pfefferspray auf mich losgegangen.“

Zeugen alarmieren Polizei und Rettungswagen

Einige Zeugen beobachteten den Vorfall, alarmierten die Polizei und einen Rettungswagen. „Durch das rote Spray sah es wohl zunächst so aus, als würde ich stark bluten“, sagt das Opfer. Zumindest diese Angriffsfolgen waren mit einer Dusche weitgehend entfernt. Die Polizei bestätigt, dass Strafanzeige gegen den Taubenfütterer erstattet wurde – wie bereits (WAZ berichtete) am 3. August. Damals wurde der Mann am Hauptmarkt ausfällig. Ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung wurde darauf eingeleitet.

Fraktionschef Haertel fordert Konsequenzen

Bei der Stadt ist der Taubenfütterer bekannt – durch mehrere Fälle und Verfahren, gegen die er offenbar jeweils Widerspruch eingelegt hat. SPD-Ratsfaktionschef Klaus Haertel, der umgehend von dem Angriff auf den Mitarbeiter informiert wurde, fordert Konsequenzen: „Mit körperlichen Attacken ist nun eine Eskalationsstufe erreicht, die ist nicht mehr hinzunehmen.“