Essen/Gelsenkirchen. Sie tranken gemeinsam Bier, dann soll ein Gelsenkirchener Taxifahrer seinen Fahrgast sexuell bedrängt haben. Er sagt, die Frau habe ihn ermutigt.

Sicherheit versprach er. Doch dann soll der Gelsenkirchener Taxifahrer eine junge Frau in seinem Wagen sexuell bedrängt haben. Jetzt steht der 66-Jährige vor Gericht und muss sich vor der VI. Essener Strafkammer verantworten.

Es ist eine Horrorvorstellung für jede Frau. In der Nacht zum 1. August vergangenen Jahres hatte die 33-Jährige in einem griechischen Restaurant gegessen und sich zum Schluss ein Taxi für die Heimfahrt nach Rotthausen bestellt. Der Angeklagte kam, sie stieg ein. Sie soll ihm direkt gesagt haben, dass sie nur noch 15 Euro habe. Er solle ihr sagen, wenn das Geld aufgebraucht sei.

Taxifahrer kaufte zwei Flaschen Bier

Währen der Fahrt soll der Angeklagte kurz an einer Tankstelle angehalten haben. Zwei Flaschen Bier kaufte er. Eine gab er seinem weiblichen Fahrgast, eine trank er selbst. Die Stimmung soll gelöst gewesen sein, heißt es in der Anklage, der Taxifahrer habe das Radio, 1Live lief, lauter gestellt.

Plötzlich soll er in Rotthausen in eine dunkle Ecke gefahren sein. Er habe versucht, die Frau zu küssen. Schließlich habe er seine Hose geöffnet und ihren Kopf in seinen Schoß gedrückt. Irgendwie habe sie sich befreien und hinter einem Lkw verstecken können. Er soll dann noch zu ihrer Anschrift gefahren sein und dort Handtasche, Handy und Bier bei ihrem Freund abgegeben haben. Sie habe die Sachen im Auto vergessen, soll er gesagt haben.

Angeklagter will ermutigt worden sein

Nach einem Rechtsgespräch zwischen den Juristen im Saal entschließt sich der Angeklagte doch zu einem Geständnis. Er will aber von der Frau ermutigt worden sein: "Sie war gut drauf", lässt er seinen Verteidiger Heinz-Walter Lindemann erklären.

Vor allem die Vorgeschichte schildert er anders. Sie habe noch Bier holen wollen, dafür aber kein Geld gehabt. So sei er freundlicherweise zur Tankstelle gefahren und habe zwei Flaschen geholt. Entschieden weist er über seinen Anwalt zurück, dass er an eine dunkle Stelle gefahren sei. Tatsächlich habe sie kurz vor ihrer Wohnung gesagt, er solle weiterfahren, sie wolle in Ruhe ihr Bier austrinken.

Sexuellen Übergriff gestanden

Aber im Kern bestätigt er dann die Anklage, weist der Frau allerdings ein wenig Mitschuld zu. Denn sie habe mit ihm geschäkert, er habe sich angemacht gefühlt. Lindemann spricht von einem sexuellen Übergriff seines Mandanten, so wie er in der Anklage steht: "Er hat sich ihr genähert. Das bereut er."

Keine Rede ist von einem Einverständnis der 33 Jahre jüngeren Frau. Der Angeklagte gibt auch zu, ihren Kopf zu sich hinunter gedrückt zu haben. Zwei Prozesstage hat die Kammer geplant.

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