Gelsenkirchen. P!NK alias Alecia Moore löst auch im Herzen des Ruhrgebiets einen Ansturm aus. Zu Tausenden pilgern Fans mit Bus, Bahn und Auto zur Arena.
Kölsch im Brauhaus, Smoothie in Düsseldorf – und vielleicht ein lecker Pils in Gelsenkirchen? Genau weiß man das nicht, das schmälert die Vorfreude rund um die Veltins-Arena keineswegs. Popstar P!NK alias Alecia Moore, die sich neben den Auftritten anlässlich ihrer „Beautiful Trauma“-Tour gern unters Volk mischt, löst auch im Herzen des Ruhrgebiets einen Ansturm aus. Zu Tausenden pilgern Fans mit Bus, Bahn und Auto zum Schalker Kuppelbau.
Mitten im Gedränge ist auch Jördis Böhle aus Bochum. Zusammen mit ihrer Mutter ist 21-Jährige auf Schalke, kennt und mag P!NK seit Jugendtagen. „Sie ist authentisch“, sagt sie über den Weltstar. Eine, die trotz 40 Millionen verkaufter Alben abseits der Scheinwerfer ein normales Familienleben führt. Mit all den Hochs und Tiefs. „Man nimmt es ihr ab, das kommt bei den Songs rüber“, sagt Jördis.
Ein Mix aus Akrobatik, Rock-Oper und Pop-Märchen
P!NK-Shows sind spektakulär, ein Mix aus Akrobatik, Rock-Oper und Pop-Märchen. Diese Mischung fasziniert auch Daniele (35) und Sascha (40) aus Bad Kreuznach – sie seit Jahren Fan, er spätestens seit dem Geburtstag nebst Karte als Geschenk. Ihr Urteil: „Musik mit Botschaft“, deshalb, und auch wegen der Show, sind die beiden besonders gespannt – es ist ihr erstes Konzert.
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Die Mischung ist das eine, die Botschaften sind das andere, was gefällt: „Try“, ein Song, bei dem es ums Nichtunterkriegen geht, „What about us“ eine musikalische Verbeugung vor der Liebe und dem Leben oder auch die Sozial- und Kriegskritik „Dear Mr. President“ – das sind einige Lieder, die nicht wenige Fans hören wollen. Gerade jetzt mit Blick auf US-Präsident Trump, der verbal eine Lunte nach der anderen zündet.
Eine davon ist Jacqueline (29) aus Mettmann, Fan seit dem ersten Album „Can’t Take me Home“ und bei jeder Tour im Stadion. „Das ist Frauenpower pur, Musik und Show jedes Mal atemberaubend.“ Weil P!INK sage und singe, was sie denke. Und weil sie Trump so gar nicht mag, wünscht sie sich den Song schon. Die Zeit dafür würde passen.
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„Trump ist dagegen eine echte Luftnummer“
Der Faktor ehrliche Haut ist es, der auch Tanja Muellemann (40) und Ehemann in spe Uwe Lötter (57) aus Neukirchen-Vluyn seit vielen Jahren beeindruckt und sie die Musik des US-Stars gerne hören lässt. Ebenso Janine Freidhof (51) und Britta Schröder (52) aus Oberhausen. „Die Songs kommen mitten aus dem Leben, ein guter Mix aus Rock und Pop, kein Heile-Welt-Getue“, sagen sie bei einem Getränk am Stand vor der Arena.
In Köln zum Tourauftakt hat P!nk den Anti-Kriegs-Song nicht gespielt. Die vier Konzertgänger würden ihn gern hören, wären aber auch nicht böse, wenn er ausbliebe. Wenn P!NK wie in der Domstadt bei „So What“ zum Stadionflug abhebte, würde ihnen das reichen. Es wäre spektakulär genug. „Trump“, sagt Britta Schröder, „ist dagegen eine echte Luftnummer.“