Gelsenkirchen. Naturschützer werfen der Abfallgesellschaft Ruhr vor, Fotos zur Erweiterung der Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen geschönt zu haben.

Im Streit um die Erweiterung der Zentraldeponie Emscherbruch wirft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den die Gegner der Deponie auf ihrer Seite wissen, der Abfallgesellschaft Ruhr (AGR) als Betreiber der Lagerstätte „Manipulation“ vor. Konkret geht es dabei um Fotos, die „geschönt worden sind, um das Ausmaß der Veränderung des Landschaftsbildes zu verharmlosen“. Beim dreitätigen Erörterungstermin vergangene Woche in der Emscher-Lippe-Halle wurde dieser Vorwurf von Seiten der Organisation erstmals geäußert. Zugleich wurde die Bezirksregierung Münster als zuständige Aufsichtsbehörde aufgefordert zu prüfen, ob ein Betrug vorliegt.

Die Abfallgesellschaft Ruhr weist die Vorwürfe zurück. Ihrer Auffassung zufolge seien die Bilder für die Genehmigung zur Erweiterung der Deponie nicht relevant. Die Naturschützer sehen das anders: Aus ihrer Sicht gehören die Landschaftsbilder zum Nachweis der Umweltverträglichkeit.

Widerstand aus der Bürgerschaft und aus den Städten

Eine Raupe schiebt und verdichtet Müll auf der Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen.
Eine Raupe schiebt und verdichtet Müll auf der Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen. © WAZ | Martin Möller

Gegen die geplante Deponieerweiterung wehren sich Bürger aus Herne und Gelsenkirchen. Sie haben Angst vor mehr Lärm und giftigen Schadstoffen in Luft, Boden und Wasser. Auch die Städte Herne und Gelsenkirchen lehnen die Erweiterung der Deponie ab. Auf der Deponie sollen verschiedene Abfälle gelagert werden, eingeteilt in die Klassen DK I, II und III. Das neu zu schaffende Volumen für DK I soll 1,2 Millionen Kubikmeter betragen, der neue Ablagerungsbereich für DK II 1,9 Millionen Kubikmeter aufnehmen und der Bereich für DK III 1,5 Millionen Kubikmeter fassen. Letztere umfasst gefährliche Abfälle, darunter befinden sich auch giftige Stoffe.