Gelsenkirchen. . Höhere Strafen für Müllsünder sind in Gelsenkirchen nicht ausgeschlossen. 2018 verhängte die Stadt 1250 Ordnungswidrigkeitenverfahren.

Im Juli 2018 hat die Verwaltung Falschparkern, Wildpinklern und insbesondere Müllsündern noch die „Gelbe Karte“ gezeigt, wenige Wochen nach einer Gewöhnungsphase griff bereits der neue Buß- und Verwarngeldkatalog in Gelsenkirchen. Fehlverhalten wurde deutlich teuer.

Gut möglich, dass im Kampf gegen Müll bald die dritte Runde ausgerufen wird: Die Stadt schließt höhere Bußgelder nicht mehr aus, nachdem NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) jüngst mit einem überarbeiteten Bußgeldkatalog die Städte dazu aufgerufen hat, die rechtswidrige Entsorgung von Abfall strenger zu bestrafen.

Wegwerfen von Zigaretten kostet in Düsseldorf bereits 100 Euro

„Fehlverhalten kann und soll teuer sein“, begrüßt Hans-Joachim Olbering den Vorstoß der Ministerin. Olbering leitet das städtische Referat Sicherheit und Ordnung. Von 25 Euro für eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe bis zu 5000 Euro für die unsachgemäße Entsorgung von Altreifen reicht der hiesige Bußgeldkatalog. Folgt Gelsenkirchen dem Ruf aus Düsseldorf, so kostet der weggeschnippte Glimmstengel künftig das Vierfache – also 100 Euro.

Maikel Rosenthal, Mitarbeiter der Gelsendienste, mit seinem Müll- und Laubsauger.
Maikel Rosenthal, Mitarbeiter der Gelsendienste, mit seinem Müll- und Laubsauger. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Das hat weniger mit Geldmacherei als mit nachhaltiger Erziehung zu tun, denn allein im Vorjahr sind 1250 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen illegalen Müllwegwerfens verhängt worden. Dazu wurde in jüngerer Vergangenheit die Zahl der Mitarbeiter beim Kommunalen Ordnungsdienst aufgestockt, Mülldetektive auf Streife durch die Quartiere geschickt und eine Mängel-App (GE-meldet) eingeführt. Kehrwagen und Sauger sind heute in der Innenstadt in dichter Taktung unterwegs, und auch Polizei und Bogestra sitzen als Partner mit im Boot.

Immer noch viele Beschwerden

Genützt hat all das schon etwas, indes nicht so viel wie erhofft. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass sich Anwohner über (Sperr-)Müllhaufen beschweren, sich Hausmüll an Abfallbehältern türmt oder Farben, Lacke, Öle und Batterien und mehr an Glas- und Altpapiercontainern heimlich abgestellt werden.