Gelsenkirchen-Beckhausen. Michael und Barbara Brauer aus Gelsenkirchen haben die Sonne im Tank: Dank Photovoltaikanlage und Hybrid-Auto sparen sie jetzt Kosten.
Dieselkrise, Fahrverbote, die Friday-for-Future-Bewegung und nicht zuletzt der Erfolg der Grünen bei der Europawahl zeigen: Saubere Luft und der Klimaschutz bewegen viele Menschen. So auch Michael Brauer. Der 64-Jährige hat seinen Haushalt deshalb umgerüstet und sich seine eigene Solaranlage errichtet. Dank Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem Hybrid-Auto in der Garage spart er jetzt sogar Geld.
„Es wird ja viel über das Thema Umwelt diskutiert, aber irgendwie wenig gemacht. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, meinen Strom einfach selbst zu produzieren“, erklärt Brauer, der gemeinsam mit seiner Frau Barbara in Beckhausen wohnt. Denn: Der Strom vom Dach kostet nicht einmal halb so viel wie Strom aus dem Netz.
Rendite von rund fünf Prozent
„Viele Dächer von Gelsenkirchener Eigenheimen können zu Solartankstellen werden – das lohnt sich auch finanziell“, sagt deshalb auch Norbert Mohr, Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW. Eine Photovoltaikanlage könne so übers ganze Jahr gerechnet einem tagsüber ladenden E-Autos durchaus die Hälfte der benötigten Energie liefern. Weiterer Solarstrom fließt in den Haushalt für Kühlschrank und Co., der Rest gegen Vergütung ins Netz.
Für die gesamte Investition hat sich Michael Brauer aber natürlich auch einiges kosten lassen. „Um die 15.000 Euro netto“, sagt er. Doch die Rendite von rund fünf Prozent hat ihn überzeugt, nach rund zehn Jahren soll alles abbezahlt sein. „Zudem tue ich etwas fürs Klima“, so Brauer.
Verbraucherzentrale bietet kostenlose Beratung an
Die Verbraucherzentrale bietet kostenlose Beratungstermine an, falls Interesse an einer Investition in Photovoltaikanlagen besteht. Infos:
0209 157 603 77
oder
0211 33 996 555
.
Wie gut sich das eigene Dach für die Photovoltaik eignet, können Gelsenkirchener im Solarkataster des Landes NRW prüfen. Das geht unter der Homepage www.solarkataster.nrw.de
Batteriespeicher schafft mehr Strom in den Tank
Gerade in den Sommermonaten lohnt sich das Vorhaben. Unter dem Motto „Sonne im Tank“ wirbt die Verbraucherzentrale derzeit für das Konzept. Über die Solarstromanlage auf dem Dach landet der Strom im Batteriespeicher und wird über die Ladestation ins Elektro- oder Hybrid-Auto gegeben. Ein Batteriespeicher ist zwar kein Muss, schafft aber mehr Sonnenstrom in den Tank und ist somit vorteilhaft.
„Aus privater Sicht ist die jetzige Situation für mich das Optimum“, sagt Michael Brauer schon jetzt, obwohl er seinen Hybrid erst seit Ende Februar fährt und die Photovoltaikanlage seit dem 15. Mai auf dem Dach steht. Im Umkreis von 50 Kilometern kann er mit seinem Wagen mit Strom fahren – für ihn vollkommen ausreichend. Und das hat auch noch einen netten Nebeneffekt: „Ich schaue gar nicht mehr auf die Benzinpreise, wenn ich an einer Tankstelle vorbeifahre“, sagt er und lacht. Nur ein einziges Mal hätte er seitdem für 18 Euro Benzin getankt. Wenn es in den Urlaub geht, wird er natürlich noch auf Benzin angewiesen sein – doch das nimmt er gerne in Kauf. „Es ist eine Investition, die sich lohnt“, sagt deshalb auch Susanne Dippel, Klimaschutzmanagerin der Stadt.