Immer noch ist nicht geklärt, wie im Januar eine Fünfjährige im Zentralbad in Gelsenkirchen ertrinken konnte.
In einem öffentlichen Bad ertrinkt ein Kind – und bis heute wurde im zuständigen Ausschuss nicht über den Unfall diskutiert. Da findet eine Ausschusssitzung, die unbequem werden könnte, gar nicht erst statt. Bei der darauffolgenden Sitzung lassen sich die Verantwortlichen mit dem Argument entschuldigen, es handele sich um ein schwebendes Verfahren. Transparenz sieht anders aus.
Denn es geht ja nicht nur um die strafrechtliche Dimension, die ja nur die Staatsanwaltschaft klären kann. Sondern auch um das mulmige Gefühl: Ist das Bad, in dem mein Kind Schwimmunterricht hat, sicher? Steht ein Bademeister am Beckenrand? Ist er ausgeruht? Antworten auf diese Fragen sollten offen und ausführlich debattiert, nicht in einer knappen Mitteilungsvorlage abgehandelt werden.
Die Stadt hat gezeigt, dass sie Aufklärung kann. Im Falle dreier misshandelter Babys hatte sie zu Beginn des Jahres eine außerordentliche Ausschusssitzung einberufen und die Politik, wenn auch nichtöffentlich, umfassend informiert. Über Stunden wurden auch kritische Fragen beantwortet. Das schafft Vertrauen. Mauern nicht.