Das Schülerparlament der Grundschule an der Sandstraße in Horst sammelte Eindrücke vom Krach auf dem Schulgelände - und entwickelte konstruktive Vorschläge zur Beseitigung.
Viele Gelsenkirchener fühlen sich bei ihrem Kampf gegen den Krach von Politik und Verwaltung alleingelassen (die WAZ berichtete). Nun beschäftigte sich erstmals ein Parlament mit der Lärmproblematik.
Das Schülerparlament der kath. Grundschule an der Sandstraße in Horst beschäftigte sich im Rahmen des ZEUS-Kids-Projektes mit dem WAZ-Artikel „Gemeinsam gegen den Lärm” und sammelte eigene Eindrücke über den Krach der direkt am Schulgelände verlaufenden Bahntrasse. Das Ergebnis: Auch Kinder leiden unter dem Lärm. Überraschend ist jedoch, dass die meisten sich besonders in der Schule gestört fühlen. „Wenn ich lese oder meine Lehrerin die Hausaufgaben sagt, kommt der Zug immer und dann verstehen wir nichts”, sagt Torben aus der ersten Klasse. Die Konsequenz: „Dann hat man gar keine Lust mehr.” Auch Drittklässler Marlon ärgert sich: „Im Musikunterricht in der Aula müssen wir immer unterbrechen, wenn der Zug kommt. Dann geht immer Zeit verloren.” Und Miina aus der vierten Klasse sieht das ganze schon in einem größeren, politischen Kontext: „Den Politikern ist es ganz wichtig, dass wir mit unserer Bildung weiterkommen. Aber solange der blöde Zug uns immer unterbricht, kommen wir nicht weiter.” Und: „Die Politiker haben versprochen, dass sie Schulen fördern wollen und das gehört eben auch dazu.” Das Schülerparlament hat sogar einige Vorschläge zur Lösung der Lärmproblematik erarbeitet: Neben dem Bau einer Magnetschwebebahn regen die Schüler eine Strecken- oder Fahrplanänderung an, so dass die Züge vormittags nicht mehr an der Schule entlang fahren.