Ein Internist und ein Chirurg informieren im Marienhospital. Anmeldung unter Telefon 01802/404072

Drei bis vier Meter Dünndarm, bis zu anderthalb Meter Dickdarm, dazu der Magen, die Leber, die Milz, die Galle, die Nieren: Unterm Zwerchfell herrscht Gedränge und Organvielfalt im menschlichen Körper. Wenn's da dauerhaft drückt und schmerzt, ist der Arzt gefragt. Zunächst der Hausarzt und dann unter Umständen der Mediziner im Krankenhaus. Zwei Spezialisten des Marienhospitals, ein Internist und ein Chirurg, stehen am Mittwoch, 30 September, ab 18 Uhr WAZ-Lesern beim WAZ-Medizinforum Rede und Antwort.

Übelkeit, dauerhafte Appetitlosigkeit, unerklärlicher Gewichtsverlust, Verdauungsprobleme, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen: „Das sollte man nicht bagatellisieren und selbst mit irgendwelchen Präparaten behandeln”, empfiehlt der Internist und Chefarzt der Gastroenterologie im Marienhospital Prof. Dr. Wilhelm Nolte und rät: Zum Hausarzt in solchen Fällen. Der kennt sich aus, kann untersuchen, kennt auch gegebenenfalls familiäre Vorgeschichten und kann eben wenn nötig den Patienten ins Krankenhaus schicken.

So „vollgepackt” die Mitte des Körpers mit Organen ist, so vielfältig können Beschwerden und ihre Ursachen sein. Sodbrennen, Bauchschmerzen, die Magenschleimhautentzündung, das Geschwür oder eben Krebserkrankungen an Magen, Darm, Leber oder Bauchspeicheldrüse: Professor Nolte wird in seinem Vortrag beim Medizinforum erklären, was da im Bauch vor sich geht und wie Ärzte auch mit Hilfe des Ultraschalls, der Endoskopie oder der Laboruntersuchung den Beschwerden auf den Grund gehen können. Auch Herzerkankungen können bis in den Bauch strahlen und auch Diabetes kann die Ursache sein. Vorbei die Zeit aber, dass bei Magengeschwüren schnell zum Messer gegriffen wird. Seitdem die Helicobacter-Bakterien als Übeltäter ausgemacht sind, reicht heute oft eine Medikamenten-Behandlung mit Antibiotika, um den Patienten wieder gesund zu bekommen.

Auch auf dem Medizinforum wird der 48-jährige Chefarzt dafür werben, ab dem 55. Lebensjahr Darmspiegelungen als Vorsorgeuntersuchungen zu machen, die bislang nur 15 bis 30 Prozent des Betroffenenkreises in Anspruch nähmen. Dabei lassen sich mit ihr die zunächst gutartigen Polypen im Darm erkennen und gegebenenfalls entfernen, die sonst zu bösartigen Krebsgeschwüren werden können. Mit Schmerz- und Beruhigungsmitteln sei die Darmspiegelung heutzutage auch gut auszuhalten. Zudem: Darmkrebs sei immer noch die zweithäufigste tödliche Krebserkrankung.

Rund 1600 Patienten werden im Marienhospital in der Bauchstation behandelt. In ihr arbeiten Internisten und Chirurgen eng zusammen. Und wenn denn operiert werden muss, ist Chefarzt Dr. Carl Zülke zur Stelle. Sei es bei der großen Krebs-Operation, beim „Klassiker” Blinddarm, auch beim Leistenbruch, wenn die Gallenblase entfernt werden muss oder wenn bei einer schweren akuten Entzündung schnell operiert werden muss. Rund 250 Mal im Jahr muss der Chefarzt für Allgemeine, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie in Sachen Bauch zum Skalpell oder zum filigranen minimal-invasivem OP-Besteck greifen. Welche Operationsverfahren es gibt, wird er vorstellen.

Nach den Vorträgen im Bildungszentrum des Marienhispitals an der Virchowstraße 118 stellen sich die beiden Chefärzte den Fragen der WAZ-Leser. Zeit für persönlichere Gespräche mit den Ärzten bleibt im Anschluss bei einem kleinen Imbiss.

Wer zum WAZ-Medizinforum kommen möchte, kann sich kostenlos anmelden, solange es freie Plätze gibt. Dazu reicht ab sofort an Anruf unter 01802/404072 (6 Cent aus dem Festnetz)