Kurzarbeit hält die Auswirkungen der Krise zurzeit noch in Schach
Einen erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet die Arbeitsagentur Gelsenkirchen für das Stadtgebiet im November - das ist in sofern ungewöhnlich, als sich die Situation gegen den Trend verhält. Die Quote liegt bei 14, 6 Prozent für November (Oktober 14,9 Prozent). „Angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Situation sind wir zufrieden mit diesem Ergebnis", stellt Beate Kostka, Leiterin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, fest.
„Von signifikanten Veränderungen aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen kann deshalb noch nicht die Rede sein”, sagt Kostka, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass sowohl Kurzarbeit als auch arbeitsmarktpolitische Instrumente der Agentur für Arbeit den Arbeitsmarkt nach wie vor in der Region erfolgreich entlasteten. Zwar sei festzustellen, dass die Betriebe auf die Hilfe ihrer Mitarbeiter für den kommenden Auf-schwung bauen würden und mithilfe der Kurzarbeit ihr Personal versuchten zu halten, Entlassungen wären aber nicht vollständig zu vermeiden. Die Agenturleiterin weist noch einmal darauf hin, dass die Krise sich erst mit einigen Monaten Verspätung in der Arbeitslosenstatistik bemerkbar machen würde.
Die Anzahl der kurzarbeitenden Unternehmen im Agenturbezirk hat sich im letzten Monat so gut wie nicht verändert. Zwar ist die Nachfrage nicht mehr so hoch wie zu Beginn dieses Jahres, aber noch immer halten viele Unternehmen im Agenturbezirk mithilfe des Kurzarbeitergeldes an ihrer Belegschaft fest. Zahlreiche Firmen in der Region haben in den letzten Wochen ihre Kurzarbeit verlängert. Lediglich bei einigen Arbeitnehmerüberlassungen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen.
„Das Kurzarbeitergeld hat sich als eines der wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Instrumente mit beschäftigungssichernder Funktion bewährt. Das weit verbreitete Bild, dass Kurzarbeit nur von größeren Unternehmen genutzt werde, hat sich in der Krise als falsch erwiesen.”
22 Betriebe haben aktuell Kurzarbeit angezeigt. Davon betroffen sind 363 Beschäftigte. „Die Zahlen belegen, dass viele Betriebe versuchen mithilfe des Kurzarbeitergeldes ihr Personal zu halten", erklärt Kostka: „Wer jetzt auf das Fachwissen seiner Belegschaft setzt, wird bei wieder anziehender Wirtschaft davon profitieren können. Schon jetzt merken wir in vielen Bereichen, dass Stellen nicht besetzt werden können, da die Bewerber den Anforderungsprofilen der Unternehmen nicht entsprechen.” buc