Gelsendienste rechnen 2010 mit einer Gebührensenkung um vier Prozent. Und: Die blaue Papiertonne soll weiterhin kostenfrei bleiben.
Zu Zeiten des Altpapierbooms führte Mülheims Entsorgungsbetrieb die kostenlose blaue Tonne ein. Jetzt ein Jahr später sollen die Bürger dort zahlen, 30 Euro im Jahr für die monatliche Leerung. Und Gelsenkirchen? Droht hier auch die Papiermüllgebühr? „Nein”, sagt Gelsendienste-Betriebschef Heinz Nadorf. Mehr noch: er kündigt eine Senkung der Müllgebühren an.
Seit 2005 sammelt der Entsorgungsbetrieb Altpapier. Zunächst zur Probe in Ückendorf, mittlerweile flächendeckend mit rund 30 000 blauen Tonnen in der Stadt. Natürlich spürt Gelsendienste in der Kasse, dass der Altpapierpreis drastisch gefallen ist. Bis zu 100 Euro die Tonne gab es zu Boomzeiten, jetzt ist der Preis auf 30 bis 40 Euro gesunken. Doch Gelsendienste kommt über die Runden.
„Wir sehen keine Veranlassung, eine separate Gebühr einzuführen”, betont Nadorf. Dabei schließt er nicht aus, dass intern zwischenzeitlich Verrechnungen mit der grauen Restmülltonne Schwankungen des Marktes ausgleichen. In Gelsenkirchen macht's dabei auch die Menge: Immerhin um die 15 000 Tonnen Altpapier kommen zusammen. In die Kalkulation fließt auch ein, dass jede Tonne Altpapier, die gesondert gesammelt wird, nicht in die Verbrennung geht und damit Kosten erzeugt.
Während andere Kommunen schon wieder Gebührenerhöhungen ankündigen, werden sie in Gelsenkirchen zum nächsten Jahr sinken. Ohnehin stehen hier mit die preisgünstigsten Tonnen landauf, landab, wie Vergleiche unter anderem vom Steuerzahlerbund ermittelt hatten. Um rund vier Prozent wird die Müllgebühr durchschnittlich sinken, kündigt Nadorf an.
Der Grund: Die günstige Vertragskonstellation über die Verbrennungskapaziäten im Müllheizkraftwerk Karnap. Wären die Behältervolumen nicht gesunken, also die Menge Müll, die mit den gleichbleibenden Kosten eingesammelt wird, hätte die Gebühr sogar noch weiter gesenkt werden können, so Nadorf.