Gelsenkirchen. . Das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen stellte die neue Spielzeit vor. Auf die Bühne kommen bekannte Stoffe, aber auch echte Raritäten.

Was an vielen anderen Opernhäusern in diesem Land nicht gelingt, am Musiktheater im Revier funktioniert’s: Das Publikum liebt auch die weniger populären Stoffe, die Neuentdeckungen, die Raritäten. Das macht den Machern Mut. So präsentiert Generalintendant Michael Schulz mit dem Spielzeitheft für die kommende Saison 2019/20 einmal mehr eine Mischung aus bekannten Opernhits, aber auch selten gespielten Perlen der Literatur.

Neuheiten für die Besucher

Zudem serviert das Opernhaus dem Publikum im Jahre des 60. Geburtstages des Musiktheater im Revier gleich einige Novitäten. So richtet das MiR als bundesweit erste Bühne überhaupt die Sparte Puppen- und Figurentheater ein.

Und das in einer Stadt, die auf eine lange Figurentheatertradition zurückblicken kann, wurden doch in Gelsenkirchen bereits 1976 die „Tage des deutschen Puppenspiels“ installiert, bis heute als Figurentheaterwoche erfolgreich.

„Wir sind stolz darauf, diese neue Sparte etablieren zu können“, sagt ein glücklicher Intendant. Möglich wurde die Kooperation mit der Berliner Ernst Busch-Hochschule durch das Land NRW.

Fünf Puppenspieler arbeiten künftig am MiR

Dank finanzieller Unterstützung werden ab der nächsten Spielzeit gleich fünf Puppenspieler am Opernhaus arbeiten. Ihren ersten Auftritt gemeinsam mit dem Opernensemble haben die Figuren bereits in der Eröffnungspremiere am 28. September, wenn Jan Dvořáks Oper „Frankenstein“ auf dem Programm steht.

Thematisch verhandelt Michael Schulz in der kommenden Spielzeit in vielen Produktionen das „Fremde“. In „Frankenstein“ ist das Monster der Eindringling. In der Operette „Frau Luna“ (ab 5. Oktober) wollen Menschen den fernen Mond erkunden. In Leos Janáčeks Oper „Die Sache Makropulos“ (ab 7. Dezember) fühlt sich die Hauptfigur fremd in eigenen Leben. Und auch der Ritter Roland in Haydns Opern-Rarität „Orlando Paladino“ ist ein Außenseiter.

Das gilt nicht zuletzt auch für Puccinis „Madama Butterfly“ (ab 28. März), die sich mit fatalen Folgen mit einem Fremden einlässt. Ein Blockbuster, ebenso wie Verdis „Die Macht des Schicksals“ (ab 22. Februar) und Johann Strauß’ Operette „Der Zigeunerbaron“.

Uraufführung für Kinder: „Drei miese, fiese Kerle“

Für die Kinder gibt es mit „Drei miese, fiese Kerle“ eine echte Uraufführung (ab 23. November). Erstmals überhaupt auf die Bühne kommt zudem die Oper „Krabat“, ein Auftragswerk nach dem Buch von Otfried Preußler.

Erstmals präsentierte der neue Tanzdirektor am MiR seine Spielzeit. Der Italiener Giuseppe Spota stellte eine komplett neue, internationale Truppe zusammen, mit der er nicht nur das Opernhaus, sondern auch die Stadt bespielen will, zum Beispiel ein Krankenhaus, das Museum, öffentliche Plätze eben.

Dafür gab Spota dem Ballett im Revier auch einen neuen Namen: „MiR Dance Company Gelsenkirchen“. Damit unterstreicht er, „dass die Compagnie weit mehr als einen Tanzstil verkörpern wird“.

Drei Tanzabende zum Thema Erfolg

Gleich drei Tanzabende wird Spota dem Thema „Erfolg“ widmen und zum Beispiel in der Eröffnungspremiere an den Mega-Erfolg von Strawinskys „Sacre“ erinnern (10. November). An Michael Endes Bestseller knüpft der Tanzabend „Momo“ am 25. Januar an.

Und weil das Musiktheater im Dezember 1959 eröffnet wurde, wird das Opernhaus gleich mit verschiedenen Veranstaltungen den Geburtstag feiern. Michael Schulz lud zudem zwei Regisseure ein, die dem Haus schon lange verbunden sind: Zum einen wird Dietrich W. Hilsdorf die Janáček-Oper einrichten, zum anderen Gabriele Rech nach 27 Jahren erneut ihre Sicht auf die „Butterfly“ zeigen.

Das neue Programmheft des MiR für die Spielzeit 2019/20.
Das neue Programmheft des MiR für die Spielzeit 2019/20. © Joachim Kleine-Büning

>> Das Spielzeitheft und der Kartenvorverkauf

Die Spielzeit startet traditionell am 7. September mit dem Theaterfest. Die Eröffnungsgala mit Verleihung des 22. Theaterpreises geht am 8. September über die Bühne. Erstmals wird sich das neu eingerichtete Opernstudio NRW, eine Kooperation von vier NRW-Häusern, am 30. Mai mit einer eigenen Produktion vorstellen. Das Spielzeitheft liegt im MiR aus, weitere Infos gibt es unter www.musiktheater-im-revier.de
Abos können ab heute gebucht werden. Einzelkarten ab 28. Mai.