Essen/Gelsenkirchen. . Am Essener Hauptbahnhof kam es in der Nacht zu Samstag zu einer Massenschlägerei mit Fans von Schalke und dem BVB. Die Ermittlungen laufen noch.

Eine Gruppe von Schalke Fans war in der Nacht zum Samstag augenscheinlich an einer Massenschlägerei im Essener Hauptbahnhof beteiligt, wie die Bundespolizei berichtet. Bislang ist allerdings unklar, ob die Fußball-Fans sich gezielt zur Schlägerei mit Fans des BVB verabredet hatten, oder ob sie zufällig aufeinander trafen.

„Wir haben die Überwachungsvideos der Nacht gesichtet, zu weiteren Ermittlungen und Befragungen wird es aber erst ab dem morgigen Montag kommen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Funke Mediengruppe. Auch wie viele Gelsenkirchener an der Massenschlägerei, bei der sechs Männer festgenommen wurden, beteiligt waren, wollte er am Sonntag noch nicht sagen.

Videoaufnahmen werden ausgewertet

„Die Videoaufnahmen zeigen aber sehr genau, wer angefangen hat und wie es zu dieser Schlägerei kam“, erklärte der Polizeisprecher auf Nachfrage. „Wir wissen schon jetzt, dass es bei sich den Beteiligten um so genannte ‘Problemfans’ beider Vereine handelt. Ob diese sich über die Vorfälle in den Befragungen äußern, ist aber eher fraglich“, so der Bundespolizeisprecher.

Am frühen Samstagmorgen gegen 0.40 Uhr war die Bundespolizei im Essener Hauptbahnhof von Bahnmitarbeitern angefordert worden, weil die Situation eskalierte. Die Bahnmitarbeiter waren zunächst nur auf eine Schlägerei zwischen zwei Männern aufmerksam geworden und hatten versucht, diese zu trennen. Dabei wurden sie selber angegriffen. Bundespolizisten nahmen beide Personen fest und brachten sie zur Wache. Auf dem Weg dorthin griff ein 24-jähriger Mann aus Lünen auch die Bundespolizisten an.

Schlägerei setzte sich auf der Empore fort

Während der Sachverhaltsklärung in der Bundespolizeiwache, kam es im Bereich der Empore im Hauptbahnhof erneut zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen 15 Personen, die aufeinander eintraten und schlugen. Bei der Trennung der Personen mussten Bundespolizisten auch Schlagstöcke einsetzen. Mehrere Personen konnten kurz darauf flüchten. Insgesamt wurden sechs Personen vorläufig festgenommen. Nach Rücksprache mit der Polizei Essen, fahndete diese im Stadtgebiet nach den flüchtigen Tatverdächtigen.

Nach Ausbruch der Massenschlägerei im Gebäude des Essener Hauptbahnhofes mussten Einsatzkräfte der Bundespolizei aus anderen Ruhrgebietsstädten, unter anderem aus Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bochum zusammengezogen werden. Diensthundeführer kamen ebenfalls zum Einsatz. Im Rahmen der weiteren Sachverhaltsklärung stellte sich heraus, dass es sich bei den festgenommenen Tatverdächtigen um Risikopersonen aus dem Kreise der Dortmunder, Schalker und Essener Szenen handelten.

Die Ermittlungen laufen weiter

Ob es sich um eine geplante Auseinandersetzung handelte oder ob die Personen sich zufällig im Essener Hauptbahnhof trafen, müssen nun die weiteren Ermittlungen ergeben. Die Auseinandersetzung wurden durch die Videoüberwachung im Hauptbahnhof aufgezeichnet und sind nun ebenfalls Gegenstand der weiteren Ermittlungen.Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurden noch in der Nacht zu Samstag drei Personen in das Essener Polizeigewahrsam eingeliefert.

Die Bundespolizei leitete mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Landfriedensbruch ein. Die Ermittlungen dauerten das ganze Wochenende über an und werden in der kommenden Woche fortgesetzt.