Gelsenkirchen. Familienfest im Nordsternpark und Schiffsparade auf dem Wasser: 20.000 Menschen sind laut RVR von Gelsenkirchen bis Oberhausen auf den Beinen.
„Leinen los“ hieß es am Sonntag am Rhein-Herne-Kanal im Nordsternpark. Mit dem „Kanalerwachen“ startete der Kulturkanal in die neue Saison. Bereits zum dritten Mal hatte die Stadtmarketing Gesellschaft mit Kooperationspartnern zeitgleich zum Familienfest ins und ums Amphitheater geladen. Mehrere Attraktionen drehten sich dabei thematisch passend ums Wasser. Gerade jüngere Gäste hatten die Möglichkeit, jede Menge zu entdecken, zu erforschen und auszuprobieren – zum Beispiel: den ersten eigenen Fisch aus dem Wasser holen.
Warum Fische gerne Bienenlarven mögen
Mehr als 50 Stände
Mehr als 50 Stände am Wegesrand und auf den Wiesen vor dem Amphitheater boten Spiel und Spaß, Speisen und Getränke sowie Sehenswertes.
Torwände und Hüpfburgen in Form eines Piratenschiffs und eines Fisches waren besonders beliebt.
Konzerte und Kindershows sorgten an der kleinen Bühne des Biergartens für Unterhaltung.
Hassan (10) nutzt die Chance und lässt sich von Karl-Heinz Rohleder, Vorsitzender des Angelvereins Gelsenkirchener Hechte, erklären, wie man die Tiere austrickst, damit sie anbeißen. „Fische mögen Eiweiß“, so Rohleder und befestigt eine Bienenlarve am Haken einer Rute. Neugierig beobachtet der Junge, wie die Angel vorsichtig ins Wasser gelassen wird.
Nebenan können Interessierte Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven unterm Mikroskop betrachten und sich Infos zum Angelsport einholen. Michael Meyer vom Projekt „Ottis U-Boot“ der Fischerjugend NRW erklärt: „Unser Ziel ist es, Kindern die Natur näher zu bringen und zu zeigen, dass es unter der Wasseroberfläche weitergeht. Es gibt nix Schöneres, als wenn ein Kind mit glänzenden Augen einen Fisch an der Angel hat.“
Nachhilfe in Sachen Wasserschutz auf der „Max Prüss“
Wer noch nie Wasserflöhe, Wasserlinsen oder lebendige Muscheln aus nächster Nähe betrachten konnte, hat dazu die Gelegenheit an Bord des Laborschiffs „Max Prüss“. Hildegard Eckhoff, Chemielaborantin des Landesverbands für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, erklärt Laien, wie die Arbeit auf dem Wasser funktioniert und worauf es beim Messen der Wasserqualität ankommt.
Aber es gibt auch Aktionen fernab des Wassers. Die Essener Erlebnisausstellung „Phänomania“ gastiert mit elf Stationen unterm Dach des Amphitheaters. Hier lassen sich die eigenen Sinne spielerisch aktivieren. Spannendes Beispiel: die „Chladnischen Scheiben“. Während man einen Geigenbogen an den mit Sand bedeckten Metallscheiben entlangstreicht, erklingt ein knatschendes Geräusch – zeitgleich formt sich der Sand zu einem einheitlichen Muster.
Familienfest mit Schiffsparade
Mit Sinnesorganen lernen statt nur auf Technik setzen
„Dadurch können wir zeigen, dass auch Symmetrie in der Natur vorkommt“, sagt Ausstellungsleiterin Ronja Rommes. „Unser Ansatz ist es, auf digitale Technik zu verzichten und den Kindern stattdessen zu zeigen, was mit den eigenen Sinnesorganen möglich ist.“
Zu den Höhepunkten gehört die Schiffsparade, veranstaltet vom RVR. Über 60 Schiffe bieten auf dem Kanal ein maritimes Schauspiel.