Warum der Kirchenkreis Gelsenkirchen die Chance vergibt, das Rotthauser Wohnzimmer weiter zu fördern, ist schwer nachvollziehbar. Ein Kommentar.

Zwanzig Prozent von 370.000 Euro – das wären 74.000 Euro, verteilt auf zwei Jahre. Das ist für Gemeindearbeit, bei der viel ehrenamtlich gestemmt wird, eine hohe Summe.

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Beim Rowo geht es aber nicht in erster Linie um Kaffeetrinken oder Bibelwochen, sondern darum, Menschen wieder ins Leben zu holen, die arm und alleinstehend sind und sich deshalb zurückgezogen haben. Und so wunderbar es ist, dass auch hier – wie so oft – Ehrenamtlerinnen einspringen, um das Erreichte zu bewahren: Um existenzielle Probleme zu lösen, braucht es Profis.

Angewiesen auf professionell betreute Netzwerke

Gerade in Städten wie Gelsenkirchen, in denen Vereinsamung und Armut große Themen sind, ist die Stadtgesellschaft angewiesen auf professionell betreute Netzwerke in den Quartieren. Seitens der Kommune und Gruppen wie der Awo geschieht in dem Bereich einiges in Gelsenkirchen. Aber es ist eine Aufgabe, die zu stemmen auch der Kirche auf allen Ebenen – ergänzend zur Diakoniearbeit – gut zu Gesicht stehen würde.

Warum der Kirchenkreis diese Chance vergibt, weitere Kontakte zu Menschen in Gemeinden zu knüpfen, ist schwer nachvollziehbar.