Gelsenkirchen-Buer. . Zwölf hochkarätige Kunstwerke aus der ehemaligen Portigon-Sammlung stellt das Land dem Gelsenkirchener Haus als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Zwar kein richtiges Geschenk, aber doch fast: Das Land Nordrhein-Westfalen überlässt dem Kunstmuseum Gelsenkirchen zwölf wertvolle Kunstwerke als Dauerleihgabe. Die Arbeiten stammen aus der ehemaligen Portigon-Sammlung, die das Land 2016 angekauft hatte, um sie zu retten. Die Portigon-Sammlung gehörte einst der ehemaligen Westdeutschen Landesbank (WestLB) und ging dann über in die Stiftung „Kunst im Landesbesitz“.
Das Land kaufte die Sammlung von rund 300 Werken für 30 Millionen Euro an, auch, um die Arbeiten für die Öffentlichkeit zu sichern. Diese werden nun auf mehrere Museen verteilt. In den Genuss neuer Arbeiten kommen vor allem die Museen, in deren Sammlung sich die Portigon-Werke besonders gut integrieren lassen.
Neue Stücke sind schon zu sehen
Das Kunstmuseum lässt seine Besucher sofort am Vergnügen des neuen Sammlungsbestandes teilhaben. Seit wenigen Tagen sind die hochkarätigen Exemplare im Musiksaal zu sehen. Zu den Highlights zählt eine Arbeit von Hans Arp (1886-1966) mit dem Titel „Configuration“. Eine reduzierte, schwarz-weiße Arbeit, neben die das Museumsteam einen leuchtend gelben Teppich von Hans Arp gehängt hat, der bereits zum bestand des Hauses gehört.
An kinetische Objekte erinnern die drei Leinwandarbeiten von Almir da Silva Mavignier (1925-2018), der der Konkreten Kunst und der Op Art zuzuordnen ist. Mit Ölfarben setzte der Künstler Reihen von leuchtenden Farbtupfern auf den Malgrund. Mal sind es blaugrüne Tupfer auf Rosa, mal weiß-gelbe Sprengsel auf Weißgrün oder blaugrüne Kleckse auf Dunkelgrau. Formen und Farben, die in ihrem Rhythmus und ihrer Leuchtkraft das Auge des Betrachters magisch anziehen.
Wertvolle Arbeiten des Bildhauers Norbert Kricke (1922-1984) befinden sich bereits im Besitz Gelsenkirchens. Als Leihgabe hinzu gekommen ist jetzt das Raumobjekt „Eckige Drahtplastik“. Mit Edelstahl zeichnet Kricke wenige Linien in den Raum. Das Objekt steht auf einem schwarzen Sockel. Mit Linien spielt auch Leo Erb (1923-2012) in seinem Objekt. Alltagsmaterial, Konfetti aus einem Locher, verbindet er zu einer nur scheinbar weißen Fläche, die bei näherem Hinsehen jede Menge Leben in sich birgt.
Eine Bereicherung für die Sammlung
„Materialartikulation“ nennt Herbert Oehm ( 1935) seine drei Arbeiten, die Gips und Holzflächen zu reliefartigen Oberflächen verbinden. Mit Spiegeln spielt das kinetische Objekt von Christian Megert (1936).
Das Museumsteam freut sich über die Neuzugänge. Museumsdirektorin Leane Schäfer: „Unseren Wünschen wurde entsprochen.“ Und Christiane Wanken sagt: „Die Werke bereichern unsere Sammlung sehr. Wir waren glücklich, als wir sie ausgepackt haben.“
>> Die Öffnungszeiten und der freie Eintritt
Die Dauerleihgaben des Landes NRW sind ab sofort im Musiksaal des Kunstmuseums an der Horster Straße 5-7 zu sehen. Auf unbestimmte Zeit hängen sie zunächst dort und sollen später in die Sammlung eingegliedert werden. Das Kunstmuseum hat geöffnet dienstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.