Gelsenkirchen-Bismarck. . Inner Wheel Club freut sich über ausverkauften Benefiz-Abend. Zweite Verleihung des Gelsenkirchener Kabarettpreises begeistert im Consol-Theater.
Ein „Nationalgericht“ nennen es die Rezeptsammlungen. „Eintopf“ die meisten davon. Und den weiß Westfalen zu schätzen. Alles rein, stehen lassen, schmeckt. Als wär’s das letzte Mal, oder Mahl. Vor allem: Kann man immer wieder haben. Auch beim zweiten Aufkochen mundete der Benefiz-Comedyabend des Inner Wheel-Clubs Gelsenkirchen zur Verleihung des „Westfälischen Blindhuhns“.
Die zweite und „allerletzte“ Verleihung des Gelsenkirchener Kabarettpreises sollte es sein. Dabei schwang aber schon in der Begrüßung von Hans Gerzlich, der mit seinen Moderationen zwischen den Auftritten der Preisträger die Comedian-Messlatte sehr hoch legte, ein „Vielleicht, wer weiß, mal sehen“ mit. Der Comedy-Oscar im Consoltheater kann nach diesem Doppel-Erfolg kaum der letzte gewesen sein. Denn der Abend war ruckzuck ausverkauft.
Gekonnte Parodien auf Polit-Größen
Das Dauerglucksen und Kichern für den guten Zweck, diesmal für „Clownsvisite“ e.V. um die Klinikclowns Molly und Lisette, die als Walking Acts schon im Foyer herumwuselten, war vorprogrammiert. Gerzlich mit traditionellem Galgenstrick (siehe Bild) ebnete mit Schlagfertigkeit und gekonnter Parodie auf zahlreiche Größen aus der Politik den Weg der drei Auserkorenen.
In der Kategorie „Stand up Tragedy“ wagte Michael Steinke in Adidas-Tango-Turnschuhen und schreiend gemustertem Hemd „aus Markisenstoff, ich leide hier echt“ sein „Früher war alles besser, vor allem anders“-Ding über die 70er-Jahre.
#401: Aus der Not eine Tugend gemacht
Auf dem Stand der Zeit zeigte sich dagegen der mit dem Sonderpreis für „betriebsfremde Komik“ geehrte Olivier Kruschinski, der warmen Applaus für sein Statement für die Anstrengungen rund um „#401“ erntete und dankte: „Dann krieg ich noch ‘n Bambi hier.“
Überzeugend in der Kategorie „Geriatrie-Comedy“ präsentierte sich Johannes Flöck, frischgebackener 50er: „Der Kopf macht schon Vorschläge, die der Körper nicht erfüllen kann.“ „Was für ein Wirbelwind“ kommentierte Gerzlich dann nur noch treffend die finale Darbietung von „La Signora“ Carmela de Feo, ausgezeichnet als „Sexiest Woman alive“: „Die Schwarze Witwe der Volksbelustigung.“ Riesenspaß für einen guten Zweck.