Schalke. . Die Stadt bündelt ihre Kräfte für mehr Sauberkeit und Ordnung im Stadtteil. Dabei helfen auch Jugendliche, die den OB durch ihr Viertel führen.
Das Gebiet um den Hauptbahnhof hat vor rund einem halben Jahr den Anfang gemacht, nun folgen Schalke und Schalke-Nord: Auch im zweiten Schwerpunktquartier bündelt die Stadt ihre Kräfte für mehr Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung. Damit soll das Stadtbild weiter attraktiver gestaltet und die Lebensqualität erhöht werden. Zur Umsetzung hat sich die Stadt Unterstützung ins Boot geholt – von Jugendlichen direkt aus dem Viertel.
Jill Keibel (16), Can Erwin (13.), Adelina Gazi (16) und Dilvin Batu (15) wollen ihren Stadtteil verschönern. Deshalb führten sie Oberbürgermeister Frank Baranowski am Mittwoch vom Haus der Mobilen Jugendarbeit, einem Kinder- und Jugendtreff, durch die Josefinenstraße und zeigten, wo noch Verbesserungs- und Sanierungsbedarf herrscht.
Viele Schäden
Gerade die Innenhöfe der einzelnen Wohnhäuser laden eigentlich zum Spielen und Toben ein. Doch von den Rutschen, die hier früher einmal standen, ist kaum mehr etwas übrig geblieben. „Für die kleinen Kinder gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten“, erzählt Dilvin. Auch ein anliegender Bolzplatz – ein so genannter „Affenkäfig“ – hat seine besten Jahre schon hinter sich: Die Gitterstäbe der Tore sind teilweise rausgerissen, der Boden vollkommen uneben. „Ins Tor will hier keiner“, sagt Jerome Wenzel, Mitarbeiter des Jugendtreffs.
Schrottimmobilien sorgen für größten Anwohner-Ärger
Für den größten Ärger sorgt jedoch nicht nur bei den Anwohnern ein schon jahrelang leerstehendes Gebäude. Längst sind sämtliche Fenster der Schrottimmobilie kaputtgegangen, im von einem hohen Zaun umgebenen Garten türmt sich der Müll meterhoch. Direkt daneben befindet sich ein eigentlich schön gelegener Spielplatz – doch mit Blick auf das verlassene Haus will hier kaum jemand spielen. Der Stadt sind aufgrund der Eigentümerverhältnisse jedoch die Hände gebunden. „Die Situation ist total kompliziert. Das ist wirklich ätzend“, räumt Baranowski ein.
Gute Erfahrungen am Hauptbahnhof
Mit der Errichtung des ersten Schwerpunktquartiers am Hauptbahnhof hat die Stadt gute Erfahrungen gemacht.
„Es herrscht ein deutlich sichtbar besseres Bild vor Ort. Auch, weil die Menschen regelmäßiger unsere Mitarbeiter wahrnehmen“, sagt Hans-Joachim Olbering vom Referat für Sicherheit.
Klar ist: In Schalke und Schalke-Nord soll dringend etwas geschehen. Deshalb haben die Gelsendienste ihre Arbeitsabläufe bereits umgestellt und die Reinigungstätigkeiten verstärkt: „Wir haben die maschinelle und manuelle Reinigung zeitlich voneinander getrennt, um eine höhere Intensität zu erzielen“, sagt Bereichsleiter Heimo Stegner. Zudem seien zusätzliche Kleinkehrmaschinen und ein elektrischer Abfallsauger im Einsatz. Denn achtlos entsorgter Müll ärgert Jung und Alt gleichermaßen.
Mehr Geschwindigkeitskontrollen
Auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) wird in den kommenden Wochen stärker in Schalke und Schalke-Nord präsent sein, kündigte Hans-Joachim Olbering, Leiter des Referats Sicherheit, an. Da der Stadtteil in unmittelbarer Nähe zur Kurt-Schumacher-Straße liegt, ist besonders das schnelle Autofahren ein Problem. „Wir werden mit unseren Radarwagen die Einhaltungs der vorgeschriebenen Geschwindigkeit vermehrt überwachen“, betont er. „Wir wollen nicht an denen vorbeiplanen, die unmittelbar betroffen sind“, erklärt OB Baranowski schließlich noch einmal den Grund für den Rundgang.