Gelsenkirchen. . Herbert Lipka (60) leitet das Futtermagazin in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen und sorgt für reich gedeckte Tisch. Sein Liebling ist der Bär.
So also sieht Fräulein Smillas Gespür für, nein, nicht Schnee, sondern für einen schnellen Imbiss aus: Die dicke Braunbärin beobachtet gelangweilt das Brötchen, das im Wasser schwimmt, bis sie den Mitesser entdeckt: einen fetten Karpfen. Und schon springt Smilla mit einem Hechtsprung ins Wasser.
Die Öffnungszeiten und die Ticketpreise
Wer die Braunbären in der Erlebniswelt Alaska live erleben möchte: Der Zoo hat bis zum 31. März täglich von 9 bis 18 Uhr, ab 1. April täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet.
Die Karten für Erwachsene kosten 21,50 Euro, für Kinder (4 bis 12 Jahre) 14 Euro, Schüler und Studenten zahlen 9 Euro.
Infos: zoom-erlebniswelt.de
Das Ende vom Lied: Der Fisch war flotter, für das Raubtier blieb nur das Brötchen. Herbert Lipka schmunzelt: Schließlich ist er der Chef der Futterkammer der Zoom Erlebniswelt und kennt die Vorlieben der tierischen Bewohner.
Das perfekte Dinner für alle Zootiere
Tag für Tag sorgt der 60-Jährige dafür, dass alle Zootiere das perfekte Dinner serviert bekommen. Lipka, in Bismarck gleich im Schatten des Tierparks in der Zoosiedlung groß geworden, ist verantwortlich für das Futtermagazin in der Zoom Erlebniswelt. Er sorgt mit ausgefeilter Logistik dafür, dass ein jedes Tier das richtige Futter in der richtigen Menge auf dem Speiseplan steht.
Besonders am Herzen liegt dem Mann dabei ein hübsches Damentrio: Die schwedischen Braunbären-Schwestern Smilla, Frieda und Alma kamen als Jungtiere nach Gelsenkirchen und leben jetzt Tür an Tür mit den beiden Kamtschatkabären Juri und Kolja. „Die kommen gut miteinander aus“, lobt Herbert Lipka, der gerade die beiden Bärenmänner schon seit vielen Jahren kennt und beobachtet: „Die beiden sind gut verträglich und gemütlich.“ Dass sie auch gut genährt sind, dafür sorgt Lipka in seinem großen, dreigeschossigen Magazin am Rande des Zoos.
Futter für rund 1000 Euro am Tag
Der Mann fürs Futter begann sein Berufsleben übrigens einst als Tierpfleger im damaligen Ruhr-Zoo, wo er 1973 eine Ausbildung begann und auch viele Jahre als Pfleger arbeitete. Schon damals hatte er die kuscheligen Braunbären in sein Herz geschlossen. „Die sind Allesfresser, ganz besonders mögen sie aber Honig.“ Bekommen sie nur ab und zu als Leckerchen, erklärt Reviertierpfleger Markus Tekampe. Fisch und Fleisch gehen immer bei den Bären, im Sommer gerne süßes Obst, im Winter knackige Möhren. Bis zu 15 Kilo Nahrung verschlingt ein Bär – am Tag.
Das Futter für alle Zootiere hütet Herbert Lipka in seinem Magazin. Frisches Obst und Gemüse wird wöchentlich bestellt und angeliefert. Brot und Brötchen kommen oft aus Überproduktionen heimischer Bäckereien. Frischfleisch bringen Händler zum Beispiel als Rinderviertel in den Zoo. Die verarbeitet Lipka dann in einem Raum, der einer Metzgerei ähnelt.
Eimerweise Hafer, Nüsse und Mais
In acht Silos lagern Hafer, Haferflocken, Nüsse oder Mais, die dann in Eimer abgefüllt an die Tierpfleger weitergereicht werden, damit die Tische in den Erlebniswelten immer gut gedeckt sind. In einem Riesentopf köcheln gerade 180 Eier vor sich hin: „Die essen zum Beispiel die Schimpansen gerne.“
Lipka denkt selten in kleinen Portionen und Mini-Summen. Das Tierfutter verschlingt einfach jede Menge Geld: „In der Woche geben wir rund 2500 Euro für Obst und Gemüse aus, 900 Euro für Fisch, 750 Euro für Fleisch.“ Dazu kommen jede Menge Kosten für Heu, Stroh, Trockenfutter: „Am Tag kostet das Futter rund 1000 Euro für den gesamten Zoo.“ Immerhin: Der Bambus, den die kleinen Pandas gerne knabbern, der wird direkt vor Ort angepflanzt.