Gelsenkirchen-Buer. . Nach einem Eigentümer-Wechsel beim Gebäude Königswiese/Nordring gibt mit Intersport das letzte Sportfachgeschäft Ende Mai auf.
Buer verliert sein letztes Sportfachgeschäft: Ende Mai schließt die Intersport-Filiale an der Königswiese/Ecke Nordring. Dafür eröffnet in dem Eckgebäude 2020 ein „John Reed“-Fitnessstudio. Hintergrund ist ein Eigentümerwechsel: Das Wuppertaler Unternehmen Ferox hat den Komplex Mitte 2018 gekauft und plant dessen Modernisierung. Die Verhandlungen mit Intersport über eine Fortführung des Mietvertrags sind offenbar gescheitert.
Nach 15 Jahren vor Ort verlässt damit ein Sportausrüstungs-AnbieterBuer, der auf rund 900 Quadratmetern Fläche Kleidung und Geräte für zahlreiche Sportarten vorhält – von Fußball über Tischtennis und Wandern bis zu Boxen sowie Skifahren. „Wir bedauern das sehr und würden gerne weiterhin am Standort bleiben“, erklärte Falk Lobenstein, Assistent der Geschäftsführung, auf WAZ-Anfrage.
Intersport sucht neuen Standort
Angesichts des Rückgangs der Kundenfrequenz in Buer um etwa 30 Prozent in den letzten Jahren bei steigenden (Personal-)Kosten seien die geänderten Vertragsmodalitäten jedoch wirtschaftlich nicht darstellbar. „Wir suchen nun einen alternativen Standort in Buer, sind aber bislang noch nicht fündig geworden“, so Lobenstein.
Sieben festangestellte Mitarbeiter sind von der Geschäftsaufgabe betroffen. Ihnen wurde angeboten, künftig in einer der übrigen Filialen in Soest, Osnabrück oder Arnsberg-Neheim zu arbeiten; wegen des weiten Wegs habe dies jedoch keiner der Beschäftigten angenommen. „Wir bemühen uns jetzt, sie woanders unterzubringen.“
Grundlegende Sanierung des Komplexes geplant
Der neue Eigentümer hofft, sich doch noch mit Intersport auf einen Verbleib in dem Gebäude bei geringerer Verkaufsfläche einigen zu können, so Philipp Roth, Leiter der Projektentwicklung.
Ferox plant eine grundlegende Sanierung. „Insgesamt investieren wir, inklusive Kaufsumme, neun Millionen Euro in die Revitalisierung“, so Roth. Der in die Jahre gekommene Komplex mit 5.500 Quadratmetern Nutzfläche soll technisch und optisch modernisiert werden. Die Stadt habe die Maßnahmen begrüßt.
Rewe und Gatenbröcker schließen vorübergehend
Vorgesehen sind neue Lüftungs- und Kühltechnik, Beleuchtung, Bodenbeläge und ein neuer Anstrich. Die bisherige Wellblech-Fassade soll gedämmt und erneuert werden. Zudem erhält der Komplex am Parkplatz-Eingang einen Anbau mit Vordach und Rampe. Die Treppen sollen trotzdem – wie der Aufzug – nach einer Modernisierung beibehalten werden.
„Wir hoffen, den Bauantrag noch im März einreichen zu können. Nach sechs Monaten Bauzeit könnte das Gebäude dann etwa Anfang 2020 wieder eröffnet werden“, so Roth. Der Rewe-Supermarkt und die Gatenbröcker-Filiale müssten für die Dauer der Arbeiten schließen. Der Imbiss wird komplett aufgegeben. „Es wird einen neuen Zuschnitt geben, eventuell mit einem neuen Mieter, der ein Lotto-Geschäft betreibt. Auch ein Blumenverkauf ist angedacht.“ Die Räumlichkeiten der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in der zweiten Etage bleiben davon unberührt – sie ist Eigentümerin.
Fitness nach John-Reed-Konzept
Fest steht hingegen, dass im ersten Obergeschoss ein Fitnessstudio der Unternehmensgruppe McFit eine Fläche von rund 2500 Quadratmetern beziehen wird. Das Konzept beinhaltet einen „neuen Lifestyle-Mix aus Musik, Design, Training und Wellness“, so Roth.
>>>Info: Ferox-Gruppe seit 2018 neuer Eigentümer
Die Ferox Immobiliengruppe mit Sitz in Wuppertal ist seit November 2018 neuer Eigentümer des Gebäudes Königswiese 41. In Gelsenkirchen ist es das erste Objekt für Ferox.
Schwerpunkt des Unternehmens ist die Projektentwicklung von Immobilien, besonders im Bereich der Industriesanierung und der Revitalisierung gewerblich genutzter Gebäude.