Gelsenkirchen-Horst. . „Schlaraffia im Vest“ lud Sänger des Frankfurter Ensembles „Junge Operette“ in den Glassaal des Schlosses ein. Ziel: Nachwuchs eine Bühne geben.

Fünf Opern-Stars hatte der Kulturverein „Schlaraffia im Vest“ für sein viertes Konzert im Glassaal von Schloss Horst gewonnen. „Unser Ziel ist, jungen Künstlern in diesem schicken Ambiente eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten“, erklärte der „Schlaraffe“ Wolfgang Plewan. Schließlich seien Freundschaft, Kunst und Humor die Grundsätze von „Schlaraffia“.

In der Tat erwies sich der Saal mit der alten Schlossmauer als eine hervorragende Kulisse für die Darbietungen der Opern-Profis, wenn auch akustisch eine Herausforderung. Das Programm begann mit Arien aus einigen der erfolgreichsten Opern der Geschichte: Mozarts „Don Giovanni“, „Figaros Hochzeit“ und „Così fan tutte“. Für Katja Görmar und Kei Higashiura boten diese Arien bereits viele Gelegenheiten, ihre Virtuosität unter Beweis zu stellen. Juri Dadiani, selbst ein Mitglied von „Schlaraffia im Vest“, begleitete am Flügel.

Verrückte und launige Liebesgeschichten

Gioachino Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ entstand 30 Jahre nach „Figaros Hochzeit“. Hier brillierte Santomi Yada in der Rolle der Rosina, der Geliebten des Grafen. Das Programm war zur Genüge mit so verrückten wie unterhaltsamen Liebesgeschichten gespickt – dazu gehörte auch die von Orpheus und Eurydike in der Vertonung von Christoph Willibald Gluck.

Luftbild vom Schloss Horst. Hier fand das Konzert statt.
Luftbild vom Schloss Horst. Hier fand das Konzert statt. © Hans Blossey

Juri Dadiani bot mit seiner Kollegin Iris Plokarz auch die Ouvertüren dieser Opern vierhändig auf dem Klavier dar. Die lebendig flotte Virtuosität dieser Werke versetzte selbst Plewan in Erstaunen. Genauso spielten beide später auch die Ouvertüre von Wagners „Tannhäuser“ und entlockten dabei dem Klavier eine Klangfülle, die den monumentalen, weihevollen Klang des originalen Orchesterwerks erahnen ließ.

Kimono und Fächer: Hommage an die Heimat Japan

Auf dem gleichen Top-Niveau bot Isa Regina Siebert Arien von Giacomo Puccini und Antonín Dvořák dar, Jörg Herrfurth wartete mit Operetten-Arien von Franz Lehár und Carl Millöcker auf. Passend zur Jahreszeit präsentierte Santomi Yada das traditionelle japanische Lied „Kirschblütengasse“. Yadas Outfit einschließlich Kimono und Fächer machten die Hommage an ihr Heimatland perfekt.

Yada, Higashiura und Görner gehören dem Ensemble „Junge Operette“ Frankfurt am Main an, mit dem sie auch durch die Republik touren.