Gelsenkirchen. . WAZ-Leserin aus Gelsenkirchen sollte IBAN am Telefon herausgeben, um einen 1000-Euro-Gewinn zu erhalten. Polizei warnt: „Keine Daten rausgeben!“
Dieser Hinweis kann nicht oft genug verbreitet werden: Geben Sie am Telefon niemals persönliche Daten wie zum Beispiel Ihre Bankverbindung heraus! Wer so etwas von Ihnen wissen möchte, hat es höchstwahrscheinlich auf Ihr Geld abgesehen.
Bei WAZ-Leserin Ute Rohwetter klingelte am Freitagvormittag das Telefon. Ein Mann, der von einer ihr unbekannten Handynummer anrief, hatte eine vermeintlich gute Nachricht für sie: „Sie haben 1000 Euro gewonnen“, erinnert sich die 68-Jährige an die Botschaft. Damit aber nicht genug: Sie hätte nun die Chance, noch mehr zu gewinnen. Im Juni stünde eine Auslosung an, bei der es Preise im Wert von bis zu 75.000 Euro zu gewinnen gebe. Der Kreis, aus dem ausgelost würde, umfasse lediglich 100 Leute. Eine davon: angeblich Ute Rohwetter.
Anrufer behauptet: „IBAN ist ja nicht die Kontonummer“
„Der Mann versicherte mir, dass ich die 1000 Euro aber schon mal sicher hätte“, sagt sie. „Um mir die zu überweisen, bräuchte er meine IBAN.“ Geistesgegenwärtig verweigerte sie die Auskunft, worauf der Mann gesagt haben soll: „Das können Sie ruhig machen. Das ist ja schließlich nicht Ihre Kontonummer!“ Hier ist Ute Rohwetter erst recht misstrauisch geworden, denn die IBAN ist natürlich nichts anderes als eine aus Bankleitzahl und Kontonummer zusammengesetzte Zahlenkombination.
„Als ich die IBAN nicht rausrücken wollte, teilte mir der Mann mit, dass er mich dann von der Gewinnerliste streichen müsste.“ Womit das Telefongespräch dann auch beendet war.
Polizei warnt: Nie Bankdaten am Telefon herausgeben
Ute Rohwetter teilte den Vorfall nicht nur der WAZ, sondern zuvor direkt der Polizei mit. Die dortige Pressestelle nutzt den aktuellen Fall, um erneut vor dieser und ähnlichen Betrugsmaschen zu warnen: „Man darf niemals Bankdaten am Telefon herausgeben. Das sind Daten, die behält man für sich“, so Merle Mokwa. „Kontodaten werden niemals telefonisch abgefragt. Kein seriöser Anbieter würde danach fragen.“ Der Vorfall sei wieder mal ein Beispiel dafür, wie versucht werde, „die Glaubwürdigkeit gerade älterer Mitmenschen“ auszunutzen.
Die Polizei empfiehlt, unbekannten Anrufern gegenüber misstrauisch zu sein. „Nach so einem Gespräch den Notruf 110 wählen und uns alarmieren!“ Auch hier hat Ute Rohwetter goldrichtig gehandelt.