Gelsenkirchen. . Eine Art Ampelsystem als Übersicht für freie Plätze in Gelsenkirchener Pflegeeinrichtungen stößt bei den Fraktionen im Rat auf Zuspruch.

Im Ausschuss für Soziales und Arbeit zeigten sich die Parteien am Mittwoch von der Idee eines Ampelsystems angetan. Nachdem die WAZ in der vergangenen Woche über den Platzmangel in Pflegeheimen berichtet hatte, stellte die SPD-Fraktion einen Dringlichkeitsantrag zur Sachstandslage der aktuellen Situation der stationären Pflege in der Stadt. „Die Bevölkerung denkt, wir hätten einen Pflegenotstand“, begründete Axel Barton (SPD) den Antrag. Die anderen Fraktionen stimmten zu.

Heime in Horst und Buer noch in der Bauphase

Sozialdezernent Luidger Wolterhoff hatte bereits Anfang dieser Woche gegenüber dieser Redaktion Stellung bezogen: Derzeit sei es tatsächlich schwierig, einen geeigneten Platz zu finden. Von den 2650 gemeldeten Pflegeplätzen stünden nämlich 160 noch nicht zur Verfügung, weil die Heime in Buer und Horst noch in der Bauphase seien. 2020 sollen die zusätzlichen Plätze dann auch wirklich vorhanden sein.

In dem Zusammenhang schlug Wolterhoff ein Ampelsystem vor, das die Situation in den einzelnen Einrichtungen vereinfacht darstellen soll. Angehörige von Pflegebedürftigen müssten somit nicht mehr ein Heim nach dem anderen abtelefonieren, um letztlich womöglich trotzdem in die Röhre zu schauen.

CDU warnt vor zu viel Bürokratie

„Wir würden ein Ampelsystem begrüßen“, sagte Christina Totzeck (CDU), „es darf nur nicht in zu viel Bürokratie für die Träger ausarten.“ Grundsätzlich sei das Thema Pflege für Angehörige ein „hochsensibles“. Das beratende Mitglied Anna-Helene Schürmann (FDP) ergänzte: „Ich finde es eine wunderbare Idee, die Bürger dadurch mitzunehmen.“

Eine Ampel auf den Weg zu bringen müsse jedoch laut Wolterhoff zunächst mit den einzelnen Trägern vernünftig abgeklärt werden. „Das ist nicht so unkompliziert. Wir müssen da einen pragmatischen Weg finden.“ Ein transparentes System soll trotzdem ermöglicht werden.