Gelsenkirchen. . Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter, der in Gelsenkirchen einen Manchester-Fan brutal niederschlug. Der liegt im Koma.
Der FC Schalke 04 hält sich zwar mit Kommentaren zum Fall des niedergeprügelten Manchester-Fans zurück. So viel aber steht fest, wie Schalke-Sprecherin Anja Kleine-Wilde verrät: „Der Verein steht in ganz engem Kontakt zur Familie des schwer verletzten britischen Fans.“
Sowohl die Eltern als auch die Schwester des Engländers, der mit einem massiven Schädel-Hirn-Trauma noch immer in Lebensgefahr schwebt, würden durch den Verein betreut. Auch mit dem Verein Manchester City stehe Schalke in engem Kontakt: „Beide Vereine kümmern sich um den verletzten Fan.“
Die Familie hat das gebuchte Hotel verlängert
Mitarbeiter der Schalker Abteilung Fanbelange betreuen die Briten, stehen ihnen zur Seite. Die Familie habe das gebuchte Hotel verlängert und befinde sich weiterhin in Deutschland, um am Krankenbett des 32-jährigen City-Fans zu wachen. Ansonsten wolle man sich aus Rücksicht auf die Familie und wegen des laufenden Verfahrens aktuell nicht weiter zu dem Fall äußern. Der festgenommene Tatverdächtige (30) ist Mitglied der Gruppierung „Hugos“.
Breite Betroffenheit und Hilfsbereitschaft
Aber nicht nur die Offiziellen kümmern sich um die Angehörigen und den Betroffenen, der nach dem Achtelfinal-Champions League-Spiel Schalke gegen Manchester vor gut einer Woche von einem oder mehreren S04-Anhänger niedergeschlagen worden war. „Regelmäßig rufen uns Fans an oder schreiben, und fragen, wie sie dem Verletzten und seinen Angehörigen helfen können“, sagt Schalke-Sprecherin Kleine-Wilde. Die Betroffenheit und die Hilfsbereitschaft der Blau-Weißen sei groß.
Wie berichtet, hat inzwischen ein langjähriger Fan von Manchester-City ein Spendenkonto für seinen Landsmann eingerichtet. Das hält Markus Mau, Leiter des Schalker Fan-Projektes, für eine gute Idee: „Vielleicht kann man sich da anschließen.“ Der Sozialarbeiter nennt den Vorfall „einfach eine große Tragödie“: „Man leidet da mit.“ Schließlich ist Gewaltprävention mit jugendlichen Fans eine der großen Aufgaben des Projektes.
Heiner Tümmers vom Schalker Fan-Club-Verband: „Bislang haben wir noch keine Aktion wie ein Spendenkonto geplant, warten noch auf weitere Informationen.“
Staatsanwältin kann nichts zur Motivlage sagen
Der festgenommene Verdächtige sitzt weiterhin in U-Haft. Die zuständige Staatsanwältin Sonja Hüppe sagt gestern auf Nachfrage der WAZ, dass man bislang noch nichts zur Motivlage wisse, der Brite aber wohl noch immer im künstlichen Koma liege. Der Festgenommene habe sich zur Tat noch nicht eingelassen. Die Staatsanwältin zum zweiten tatverdächtigen Schalke-Fan: „Dazu äußere ich mich derzeit noch nicht.“