Gelsenkirchen-Rotthausen. . Die Bezirksvertreter haben für eine Umbenennung der Hohoffstraße gestimmt. Wie die Straße im Gelsenkirchener Süden heißen soll, ist aber offen.
Bis auf Marlies Hauer (Allianz für Gelsenkirchen) waren sich die Mitglieder der Bezirksvertretung Süd einig: Die Hofhoffstraße, die dem einzigen Bürgermeister Rotthausens gewidmet ist, soll umbenannt werden. Weil Heinrich Hohoff bereits im Februar 1932 NSDAP-Mitglied wurde und zwar „aus tiefem Idealismus“, wie er selbst in einem Brief betonte, und weil er die SA unterstützte.
Wie die Straße künftig heißen soll, dafür soll nun der Heimatverein binnen vier Wochen Vorschläge machen, über die dann die Bezirksvertretung beschließt. Einverstanden mit der Umbenennung, aber nicht mit dem Verfahren, den Beschluss ohne neue Namensgebung zu fassen, war Henning Voß (CDU): er stimmte dagegen.
Bürgermeistereistraße scheint vom Tisch zu sein
Weniger Einigkeit über die Umbenennung gibt es in Rotthausen selbst. Bürgervereinsmitglieder hatten im Vorfeld der Sitzung die Änderungspläne kritisiert, da Hohoff keine Parteifunktionen inne hatte und vor allem keine entsprechenden nationalsozialistischen Aktivitäten von ihm bekannt seien. Das Rotthauser Netzwerk hingegen befürwortete die nach Recherchen vom Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, Daniel Schmidt, eingeleitete und von der Verwaltung vorgeschlagene Umbenennung.
An die Bürgermeisterei Rotthausen von 1906 bis 1923 soll stattdessen eine Gedenktafel erinnern, vermutlich auf dem Rotthauser Marktplatz. Die Verwaltung hatte als neuen Straßennamen „Bürgermeistereistraße“ vorgeschlagen, um die Erinnerung an die eigenständige Zeit zu bewahren. Dieser Vorschlag stieß jedoch ebenfalls auf geteilte Zustimmung im Stadtteil.
Widerstandskämpferin oder verdienter Rotthauser
Ein weibliche Widerstandskämpferin sollte die neue Namensgeberin sein, schlug Anna Abbas (Grüne) vor, lieber ein verdienter Rotthauser wie Wolfram Weiß, so Barbara Fuest (CDU). Auf der Seite „rotthausen.de“ wird Dr. Rudolf Bertram ins Spiel gebracht – dem ist allerdings bereits ein Platz gewidmet, am St. Josefs-Hospital. Der künftige Name ist also noch offen. Sicher ist derzeit nur, dass die Stadt für die betroffenen Anwohner alle Kosten übernehmen will, die durch Umschreibungen bei städtischen Institutionen entstehen. Wenn es soweit ist.