Gelsenkirchen-Rotthausen. . Von Rotthausens Bürgermeister Heinrich Hohoff seien keine nationalsozialistischen Aktivitäten bekannt. Der Bürgerverein will keine Umbennung.
Überrascht von der Verwaltungsvorlage für die nächste Bezirksvertretungssitzung in Süd am Dienstag, 19. Februar, sei man worden, betont der Rotthauser Heimatgeschichtler Karlheinz Rabas. Es habe zwar Gespräche mit Bürgern und der Verwaltung gegeben, zuletzt in der vergangenen Woche. Einige Mitglieder des Rotthauser Netzwerkes hätten auch Zustimmung signalisiert. Von der bevorstehenden Entscheidung in der Bezirksvertretung habe man aber nichts gewusst.
„Hohoff war 17 Jahre lang Bürgermeister in Rotthausen, in schweren Zeiten nach dem Krieg hat er gute Arbeit geleistet. Es sind überhaupt keine nationalsozialistischen Aktivitäten oder gar Gräueltaten von ihm bekannt. Wenn das der Fall wäre, wie bei Namensgebern anderer umbenannter Straßen, dann wären wir sofort einverstanden“, betont Georg Gerecht vom Bürgerverein. Hohoffs einziges Vergehen sei jedoch gewesen, zu früh in die NSDAP eingetreten zu sein. Und er sei auch später in der Partei nichts geworden, habe keine Funktionen bekleidet.
Bürgerverein lädt zu Info-Gespräch ein
„Es hat auch früher schon Gespräche über den Straßennamen gegeben, mit dem ehemaligen Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, Stefan Goch. Aber damals sind wir übereingekommen, das Straßenschild mit Informationen über die Parteimitgliedschaft von Hohoff zu ergänzen, um nichts zu verschweigen“, so Georg Gerecht. „Aber davon hat man dann auch nichts mehr gehört bis jetzt.“
Die Umbenennung für notwendig erklärt, weil Hohoff sich ideologisch eindeutig zur nationalsozialistischen Ideologie bekannt habe, hatte jetzt der heutige Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, Daniel Schmidt. Der Bürgerverein lädt nun für Freitag, 15. Februar, ab 16 Uhr zu einer Bürgerinformation ins Vereinsbüro an der Karl-Meyer-Str. 47.