Gelsenkirchen. . Laut Alzheimer Gesellschaft Gelsenkirchen hilft Kontakt zu anderen Betroffenen. Die Alzgege plant zum Weltalzheimertag eine Veranstaltung im MiR.

Seit 2009 setzt sich die Alzheimer Gesellschaft Gelsenkirchen (Alzgege) dafür ein, dass an Demenz erkrankte Menschen in Gelsenkirchen am normalen Leben teilnehmen können und die Gesellschaft offener für das Thema wird. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung stand insbesondere der Punkt Öffentlichkeitsarbeit auf der Tagesordnung. So seien mehr Mitglieder, mehr Selbsthilfegruppen und mehr Brückenpersonen nötig, damit die Stadt inklusiv für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen wird.

Dem Verein, der 2009 aus dem Verein „proDem“ hervorging, gehören rund 80 Mitglieder an. Zuletzt kamen zwar fünf neue Mitglieder dazu, aufgrund von Tod und fehlender Beitragszahlungen wurden jedoch auch zwei verloren.

Kontakt zu 13 Gruppen in der Stadt

Die Alzgege betonte, dass in Gelsenkirchen deutlich mehr Selbsthilfegruppen benötigt werden. Seit zwei Jahren widmet sich das Kontaktbüro der Pflegeselbsthilfe (Kops) dieser Aufgabe. Immerhin wurden seitdem bereits eine neue Gruppe für Früherkrankte und eine für pflegende Männer gegründet. Lediglich die Gruppe für Pflegende mit einer Zuwanderungsgeschichte konnte nicht gehalten werden. Inzwischen hat die Alzheimergesellschaft über die Kops Kontakt zu 13 Gruppen in der Stadt.

Regelmäßige Sprechstunden

Der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft besteht aus Christel Becker-Reinartz (1. Vorsitzende), Wilfried Reckert (2. Vorsitzender) und Peter Spannenkrebs (Schatzmeister).

Es werden regelmäßige Sprechstunden sowie ein Beratungstelefon (0177/929 65 18) angeboten. Weitere Infos unter c-becker-reinartz@t-online.de oder 0209 74 706.

Der Wert von Selbsthilfegruppen ist enorm. Wer dort organisiert ist, wisse über die in Gelsenkirchen gut verbreiteten und vernetzten Hilfsmöglichkeit Bescheid und nutze sie auch. Zudem brenne man weniger leicht aus im anstrengenden Umgang mit den pflegebedürftigen Angehörigen. Gespräche mit anderen Betroffenen helfen sehr.

1000 Handzettel verteilt, weitere 1000 bestellt

Besonders wichtig, um Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen helfen zu können: Brückenpersonen. Diese können die Menschen besser erreichen, als es die Alzgege selbst kann. Das kann der Quartierstreffpunkt, der Bäcker, die Apotheke, aber vor allem auch der Hausarzt sein. So konnte die Alzgege am Sitz der Ärztevereinigungen im neuen Quartier in Bismarck 1000 Handzettel verteilen, die den Weg in Hausarztpraxen gefunden haben. 1000 weitere wurden bereits bestellt.

Auch in diesem Jahr wird die Alzheimer Gesellschaft das Foyer des Musiktheaters am 20. September – einen Tag vor dem Weltalzheimertag – füllen. Neben der nachmittäglichen Tanzveranstaltung wird sich am Vormittag dem komplizierten Verhältnis von Selbstbestimmung und Fürsorge von und für Menschen mit Demenz gewidmet. Dazu wurde das Team „wohlBEDACHT“ aus München eingeladen, das unter dem Titel „Erdbeeren schälen erlaubt“ dafür plädiert, Menschen mit Demenz mutig zu begleiten, damit sie weitgehend das leben können, was sie selber wollen.