Gelsenkirchen. . Der italienische Tänzer und Choreograph (35) übernimmt im Sommer von Bridget Breiner die Leitung des Balletts am Musiktheater. Vierjahresvertrag.
Im Juni wird er endgültig seine Koffer in Mannheim packen und schon im Juli sein neues Zuhause in Gelsenkirchen beziehen. „Es ist mir sehr wichtig, da zu wohnen, wo die Menschen leben, für die ich arbeite“, sagt Giuseppe Spota, der zukünftige Ballettdirektor am Musiktheater im Revier. Der 35-jährige Italiener tritt im Sommer die Nachfolge von Bridget Breiner an.
Am Musiktheater unterschrieb der Choreograph, der derzeit noch ein Engagement als Ballettmeister und choreographischer Assistent am Nationaltheater Mannheim inne hat, einen Vierjahresvertrag.
Einen Vertrag für weitere vier Jahre unterzeichnete am Donnerstag auch Michael Schulz, der Generalintendant des Musiktheaters. Der 51-Jährige kam in der Spielzeit 2008/09 vom Nationaltheater Weimar nach Gelsenkirchen und holte 2012 mit der US-Amerikanerin Bridget Breiner eine überaus erfolgreiche Choreographin ans Opernhaus. Nun geht Breiner, Schulz bleibt.
OB Baranowski: Weichen für die Zukunft sind gestellt
„Das ist ein guter Tag für die Kultur in Gelsenkirchen“, freute sich gestern Oberbürgermeister Frank Baranowksi im Hans-Sachs-Haus nach der Vertragsunterzeichnung mit dem Intendanten. „Die Weichen Richtung Zukunft sind gestellt.“ Das sieht auch der Musiktheaterchef so: „Wir werden in den nächsten Jahren neue Wege beschreiten, weil wir mehr denn je neue gesellschaftspolitische Aufgaben vor uns haben.“
Als Schritt in eine neue ästhetische Zukunft gilt die Berufung von Giuseppe Spota als Ballettchef. Für diese Position lagen dem MiR immerhin 32 Bewerbungen vor. „Im Revier sind viele neoklassische Compagnien unterwegs“, weiß Schulz. Von Spota nun ist eine andere, zeitgenössischere Tanzsprache zu erwarten.
Giuseppe Spota hat noch mit Bridget Breiner getanzt
Der in Bari geborene Tänzer und Choreograph arbeitet in diesen Tagen am Theater Dortmund, wo er Regie und Choreographie der Philip Glass-Oper Echnaton“ stemmt, und machte am Donnerstag einen Abstecher nach Gelsenkirchen. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe, bin ganz gespannt und aufgeregt“, sagt er. Noch redet er vor allem Englisch mit einigen deutschen Einschüben. Als er das Musiktheater erstmals gesehen habe, habe er gedacht: „Wow!“ Seine Vorgängerin im Amt kennt er noch aus Stuttgart, wo einst auch Breiner auf der Bühne stand.
Die meisten der 14 Tänzerinnen und Tänzer wird Breiner mit an ihre neue Wirkungsstätte nach Karlsruhe nehmen. Spota selbst wird sich hier eine neue Compagnie zusammenstellen. Eines seiner Ziele: „Mehr junge Leute ansprechen, zum Beispiel durch die Digitalisierung des Bühnentanzes.“ Wie genau die aussehen soll, das ließen die Macher noch offen.