Gelsenkirchen-Buer. . Das Ückendorfer Künstlerpaar Marion und Bernd Mauß stellt Malerei und Skulptur in der Galerie Werkstatt in Buer aus.

Aus großen Augen starren sie den Betrachter an. Wer ab Freitag die Räume der Galerie „Werkstatt“ an der Hagenstraße in Buer betritt, der fühlt sich auf Anhieb irgendwie beobachtet. Die Figuren auf den großformatigen Porträts an den Wänden scheinen alles im Blick zu haben. Kopflos dagegen stehen die korrespondierenden Skulpturen auf ihren Sockeln daneben. Mit Bildern und Objekten des Künstlerpaars Marion und Bernd Mauß ist derzeit die „Kunststation Rheinelbe“ zu Gast im Norden der Stadt.

Spannungsgeladene Oberflächen

Die beiden Kunstschaffenden, die seit vielen Jahren ihre Ateliers in Ückendorf an der Leithestraße betreiben, zeigen mit rund 80 Acrylmalereien, Zeichnungen und Skulpturen die ganze Bandbreite ihres Schaffens. Marion Mauß ist vor allem mit aktuellen Arbeiten vertreten, Bernd Mauß präsentiert einen Überblick über sein skulpturales und zeichnerisches Schaffen.

Skulpuren von Bernd Mauß sind auch im Schaufenster der Galerie zu sehen.
Skulpuren von Bernd Mauß sind auch im Schaufenster der Galerie zu sehen. © Joachim Kleine-Büning

Wer Marion Mauß kennt, kennt vor allem ihre leuchtend farbigen, abstrakten Streifenbilder. Die zeigt sie auch in der aktuellen Schau, allerdings im Kleinformat. Die Wände dominieren die Porträts, gemalt auf jeweils zwei Platten, die ein stattliches Gesamtformat von 1,40 mal 1,40 Meter ergeben.

Sichtbare Einschlüsse etwa aus Asche

Auch wenn diese Menschenbilder figural daherkommen, die Technik ähnelt der der abstrakten Kompositionen. „Ich arbeite in immer wieder neuen Schichten“, sagt die Künstlerin und fährt mit den Fingern vorsichtig über die pastose Oberflächenstruktur, auf der sich Schicht um Schicht überlagernd, überdeckt, durchschimmert. Farbaufträge verteilt sie mit den Spachtel, kratzt hinein, nimmt wieder weg, raue Kanten und dicke Farbknubbel bleiben stehen. Manchmal bleiben auch Einschlüsse von Asche, Talkum oder Sand sichtbar.

Wer ganz nah an ein Porträt herantritt, der entdeckt plötzlich rein abstrakte, spannungsgeladene Farb- und Formflächen. Die Gesichter erschließen sich erst mit dem Abstand. Dass der Malprozess sichtbar bleibt, ist der Künstlerin wichtig, die diesmal vor allem leuchtende Blau- und Türkistöne für den Untergrund wählte.

Torsohafte, reduzierte Skulpturen

Groß- und kleinformatige Porträts
Groß- und kleinformatige Porträts © Joachim Kleine-Büning

Bildhauer Bernd Mauß zeigt torsohafte, reduzierte, auch vegetative Skulpturen aus glatt poliertem Speckstein und auch zwei größere, rau bearbeitete hölzerne Arbeiten. In Kabinettraum der Galerie ist er mit filigranen Kohle-, Rötel und Tintezeichnungen vertreten. Mit nur einem einzigen, zarten Strich zieht er menschliche Körperlinien nach.

Schon kurz nach der Ausstellungseröffnung in der „Werkstatt“ wird das leidenschaftlich für die Kunst lebende Künstlerduo im Düsseldorfer Landtag ausstellen und wenig später auf der Zeche Zollverein.

>> Die Ausstellung und die Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Kunststation Rheinelbe zu Gast in der Werkstatt“ mit Marion und Bernd Mauß wird am Freitag, 25. Januar, 19 Uhr, in der Galerie an der Hagenstraße 34 in Buer eröffnet. Die Ausstellung wird bis zum 1. März zu sehen sein. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 16 bis 18 Uhr. Weitere Informationen: www.werkstattev.wordpress.com