Gelsenkirchen. . Änderung der Wassergrenzen zieht neue Versorgung nach sich. Über 2300 Anschlüsse in Gelsenkirchens Süden betroffen. Was Kunden wissen müssen.

In Gelsenkirchen verschieben sich ab Mittwoch die Grenzen. Gemeint ist damit nicht die Trennungslinie zu Nachbarkommunen, sondern vielmehr der Versorgungsbereich mit Trinkwasser. Wie Gelsenwasser mitteilt, zapfen die Quartiere Feldmark und Bulmke-Hüllen nunmehr die flüssigen Ressourcen des Wasserwerkes Haltern an statt wie bislang die des Ruhrwasserwerkes Essen. Was die Bürger wissen müssen.

Welche und wie viele Haushalte betroffen sind

Die Änderungen betreffen ungefähr 15.000 Kunden und über 2300 Hausanschlüsse. Zwischen dem Schwarzbach im Südwesten und der Bahnstraße sowie dem Stadtgarten im Nordosten wurde bisher Essener Wasser verteilt. Nun erhält dieser Bereich in der Feldmark Trinkwasser aus dem Wasserwerk Haltern.

Die Häuser nördlich der Güterbahnlinie sowie des Ostfriedhofs und westlich des Sellmannsbachs in Bulmke Hüllen bekommen Halterner Wasser. Nach der Umstellung liefert das Wasserwerk Haltern Trinkwasser auch in alle Straßenzüge östlich des Sellmannsbachs und südlich der Güterbahnlinie bis zum ehemaligen Gelände des Schalker Vereins einschließlich der Straße „Exterbruch“.

Kostensteigerungen müssen die Bürger aber nicht befürchten. „Die Preise bleiben unverändert, sie sind für alle Städte und Stadtteile gleich bei uns“, sagte Gelsenwasser-Sprecherin Heidrun Becker. Detaillierte Straßenlisten inklusive aller Hausnummern und eine Karte gebe es auf der Gelsenwasser-Homepage unter https://www.gelsenwasser.de/wasser/trinkwasserqualitaet/trinkwasseranalyse/.

Was sich für Kunden ändert

In den Bereichen, die neu mit Wasser aus dem Werk Haltern versorgt werden, bleibt der Wasserdruck so gut wie unverändert. Sowohl das Trinkwasser aus dem Werk Essen als auch aus Haltern hat eine gute Qualität und entspricht den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Es kann für alle Zwecke im Haushalt verwendet werden, auch zur Zubereitung von Babynahrung.

Das Trinkwasser aus Essen hat den Härtegrad ‚weich‘ (1,3), das Wasser aus Haltern den Grad ‚mittel‘ (2,12) – es ist also etwas kalkhaltiger. Wasch- und Reinigungsmittel für die Spülmaschine sollten entsprechend den Herstellerangaben auf der Packung dosiert werden. Auch die Einstellungen zur Wasserhärte an den Haushaltsgeräten sollten angepasst werden.

Wenn das Wasser trüb wird

Die Umstellungsarbeiten sind laut Becker „in monatelanger Vorarbeit sorgfältig vorbereitet worden“, demnach rechnet Gelsenwasser „auch nicht mit Trübungen durch mineralische Teilchen“. Wenn das Wasser kurzzeitig nicht mehr ganz so klar wie sonst sein sollte, ist aber keine Gefahr im Verzug. Das Wasser zu trinken, „ist unbedenklich“. Wenn Kunden Störungen bemerken, bittet Gelsenwasser, sich unter 0209 708 660 zu melden.

>>>Info: Hintergrund ist eine Stilllegung in Stiepel

Das Wasserwerk in Bochum-Stiepel wurde stillgelegt. Das Wasserwerk Essen (WGE) liefert deshalb eine größere Menge Trinkwasser nach Bochum.

Um diese Menge auszugleichen, hat Gelsenwasser das Versorgungsgebiet des Wasserwerks Haltern in den letzten Jahren schrittweise nach Süden ausgeweitet.