Im November 2014 kaufte Investor Thomas Bernau die buersche Markthalle. Seitdem streiten Inhaber und Verwaltung über eine Nutzung.

November 2014: Thomas Bernau kauft die Markthalle. Zu der Zeit befinden sich sieben gastronomische Betriebe in der Halle, kein Einzelhändler. Klemens Wittebur, damaliger SPD-Chef im Norden, begrüßt den Erwerb und kritisiert die Vorbesitzer: Sie hätten „keine Perspektiven für alternative Nutzungen entwickelt“, als „das ursprüngliche Konzept einer Markthalle bereits nach zehn Jahren“ (2009, Anm. der Red.) durch den Rückzug von immer mehr Händlern „gescheitert“ sei.

Januar 2016: Bernau stellt einen Bauantrag mit rein gastronomischer Nutzung. Nicht genehmigungsfähig, so die Verwaltung, weil die Halle nur zu 20 Prozent mit Gastronomie und zu 80 Prozent mit Handel genehmigt ist.

Auch interessant

Juni 2016: Die Verwaltung fordert 89 Parkplätze für die 2000 Quadratmeter große Halle. Die Frage, wo eine vergleichbare Anzahl von Parkplätzen für das 12.000 Quadratmeter große Linden-Karree mit Geschäfts-, Bibliothek-, Fitness-Center und Seniorenpflege sind, bleibt von der Verwaltung unbeantwortet.

September 2016: Die Bezirksvertretung Nord diskutiert sehr emotional über die Zukunft der Halle und den immer noch nicht bewilligten Bauantrag. Ralf Ehlert, Entwickler des Geländes Fürst Leopold, wird von Bernau engagiert und sagt zum Bauantrag: „Man kauft eine Immobilie. Da war Gastronomie drin. Dass man dann Anträge für die Genehmigung von Gastronomie stellen soll, kann überraschen.“

Juni 2017: Oberbürgermeister Frank Baranowski lädt Thomas Bernau zu vertraulichen Gesprächen ein, weil der Disput zwischen Investor und der Stadt zu eskalieren droht.

Juli 2017: Der Rat der Stadt ändert den Bebauungsplan, will eine Tedi-Ansiedlung im Untergeschoss verhindern. Stadtbaurat Harter wünscht sich eine marktaffige Lösung, die laut Wittebur bereits 2008 gescheitert war.

Dezember 2018: Die über eineinhalb Jahre geführten Geheimgespräche zwischen Bernau und der Stadt könnten fruchten. Am heutigen Dienstag will die Stadt ein Konzept vorstellen.