Gelsenkirchen. Um Tiere zu schützen, möchte ein Gelsenkirchener Verein ein Böllerverbot durchsetzten. Doch wäre ein solches Verbot sinnvoll? Ein Pro und Contra.
Könnte es für Gelsenkirchen in der Silvesternacht ein Böllerverbot geben? Diesen Vorstoße hat der Verein Thai-Shelter gewagt. Sein Argument: Mit einem Böllervebot würde man die Tiere schützen. Den Vorschlag hat der Verein am Donnerstag auch schon im Gelsenkirchener Hauptausschuss vorgetragen.
Doch: Wie sinnvoll wäre ein Böllerverbot in Gelsenkirchen? Und: Wer könnte ein solches Verbot durchsetzten. Die Tierlabhaber sagen, dass der Krach Hund und Katze aufschreckt. Viele Gelsenkirchener würden trotzdem nur ungen auf das Lichtspektakel verzichten.
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Unsere Redakteure diskurtieren in ihrem Pro und Contra folgende Frage: Soll es für Gelsenkirchen ein Böllerverbot geben?
Pro: Böller sind laut, stinken und machen nur Schmutz
Feiern ist super! Und wer das zum Jahreswechsel tun möchte, der soll meinetwegen auch auf die Sahne hauen. Aber Böller braucht es dafür nicht. Böller sind laut, sie stinken, sie verschmutzen unsere Stadt (wer das nicht glaubt, der gönne sich zum Katerspaziergang mal eine Runde in der Innenstadt oder unterhalte sich am Neujahrstag mit einem Müllmann).
Außerdem kostet die Pyrotechnik Unmengen an Geld. Ja, jetzt kommt Brot statt Böller! Und auch wenn ich keine Haustiere habe – für Kleinkinder ist das ästhetisch fragwürdige Himmelsspektakel eine Zumutung (beim letzten Silvester hat unser Baby ab Mitternacht durchgebrüllt).
Böller braucht unsere Stadt genauso wenig wie verqualmte Restaurants oder vollgemüllte Straßenbahnen. Böller sind schädlich für die Mitmenschen. Wer das nicht einsehen will, den muss man eben per Gesetz dazu bringen, es einzusehen.
Contra: Verbot wäre nicht zu kontrollieren
Um nicht missverstanden zu werden: Mein „Contra“ ist kein Appell, Silvester zu böllern, was das Zeug hält. Aber ich bin dagegen, es gesetzlich zu regulieren. Die Menschen sollten es aus Überzeugung lassen. Vielleicht sind sie mit dem Argument, dass viele Tiere riesige Angst vor Feuerwerkskörpern haben, zu packen.
Ein Verbot müsste unweigerlich Kontrollen nach sich ziehen. Wer soll das machen? Die Stadt? Die Polizei? Nein, ein Verbot wird nichts bringen. Ebenso wenig wie der Hinweis auf das Geld, das da verballert wird.
Mal ehrlich: Wenn man alle vermeidbaren Ausgaben im Jahr zusammenrechnet, werden die Silvester-Knaller den kleinsten Teil ausmachen. Insofern muss dem Feuerwerk nicht gänzlich der Garaus gemacht werden. Aber muss wirklich jeder knallen? Ein perfekt durchkomponiertes Feuerwerk an einem besonderen Ort ist eh viel eindrucksvoller als die Summe aller einzelnen irgendwo abgeschossenen Raketen.