Die skandalöseste Mogelpackung in der ganzen Diskussion um Abgaswerte und Fahrverbote kommt nicht von VW.

Sie ist das Ergebnis zahlreicher Dieselgipfel und heißt „Umwelt“- oder „Wechselprämie“. Unter dem Druck der Politik haben Autobauer sich zu einer umsatzsteigernden Umtauschoffensive überreden lassen, die ihresgleichen sucht.

Zigtausend Halter von Fahrzeugen, die noch vor wenigen Jahren als absolut umweltfreundlich galten, werden mit Fahrverboten eingekesselt. Inmitten des undurchsichtigen Paragrafenwirrwarrs dann ein Lichtblick: „Wir kaufen ihren alten Diesel.“

Klar, dessen Marktwert ist gerade im Keller und der Verkäufer verzweifelt. Beste Voraussetzungen für ein Schnäppchen. Doch damit nicht genug. Das großzügige Angebot gilt natürlich nur, wenn ein neuer Wagen erworben wird. Und die Nachfrage daran dürfte aktuell hoch sein. Selbst ein Schnäppchen zu machen wird also schwer.

Wem diese Politik pro Autokonzern stinkt, gilt als Umweltsünder. Das kann nicht sein. Es ist an der Zeit, dass die Interessenvertreter endlich die Interessen derer vertreten, die sie gewählt haben! Denn die fühlen sich von der Industrie betrogen und von der Politik im Stich gelassen.