Gelsenkirchen-Altstadt. . Mitglieder der IG Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner stellen Fotos rund um Kohle und Stahl in der VHS aus. Motive ohne historischen Anspruch.

Aufnahmen der Zechen Ewald, Haniel und Zollverein, Bilder von Förderschächten, Kohleloren und Bergmannshelmen: Die Fotoausstellung „Kohle und Stahl – Eine Spurensuche im Revier“ setzt sich mit dem Bergbau im Ruhrgebiet auseinander. Derzeit sind die Motive in der Volkshochschule (VHS) Gelsenkirchen an der Eberstraße zu bestaunen.

49 analoge und digitale Aufnahmen

Zehn Mitglieder der Interessengemeinschaft Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner zeigen in der ersten Etage insgesamt 49 analoge und digitale Aufnahmen. Der Zusammenschluss von Fotografen besteht bereits seit 1957. Das Besondere an der aktuellen Ausstellung: Es sind kaum geschichtsträchtige Motive, sondern solche, die erst in der jüngeren Vergangenheit aufgenommen wurden.

Blick in die Ausstellung in den Räumen der VHS.
Blick in die Ausstellung in den Räumen der VHS. © Olaf Ziegler

„In diesem Jahr wird die einschlägige Epoche des Bergbaus beendet – das Jahrhundert der Kohle. Auch wir wollten einen Beitrag leisten, aber mit dem Fokus darauf, was von diesem Zeitalter übrig geblieben ist“, sagt Peter Hullermann, der Vorsitzende der Gelsenkirchener Lichtbildner, während der Vernissage. Weiter betont er: „Ohne Kohle wäre die Stadt nicht diese Stadt. Derzeit wird alles romantisiert, obwohl es ein knochenharter Job war.“

14 Pütts förderten in Gelsenkirchen Steinkohle

Er spricht aus eigener Erfahrung, denn er selbst hat die Zeit als Bergmann auf Zeche Zollverein miterlebt. 14 Pütts waren es allein in Gelsenkirchen, die Steinkohle zutage förderten. In einem geschichtlichen Rückblick erklärt Hullermann, dass 1855 der Ire Thomas Mulvany den Grundstein für die erste Zeche gelegt hatte: die Zeche Hibernia, die aus dem Lateinischen übersetzt Zeche Irland heißt und den Zuzug von Arbeitskräften nach Gelsenkirchen prägte und bis heute Spuren hinterlassen hat. 2008 schloss Gelsenkirchens letzte Zeche, das Bergwerk Lippe.

Holger Gruner, stellvertretender Direktor der VHS, meint: „Wir freuen uns immer, wenn wir was an den kahlen Wänden haben, denn wir konnten bereits beobachten, wie gut die Ausstellungen hier angenommen werden.“


>>> INFO: Öffnungszeiten <<<

Rund 30 Fotoausstellungen hat es im Bildungszentrum bereits gegeben. Und für die aktuelle Fotopräsentation hatte man das Weiß an den Wänden sogar extra aufgefrischt.

Bis zum 20. Dezember ist die Ausstellung in der VHS während der Öffnungszeiten zu sehen: montags bis freitags, 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr.