Gelsenkirchen. . Grünkohl erlebt gerade sein großes Comeback. Die Gelsenkirchener Ernährungsexpertin Brigitte Bogler verrät, wie Oma den Klassiker zubereitete.

Zwei deftige Grünkohlrezepte empfiehlt Brigitte Bogler von der Familienbildungsstätte, wo sie unter anderem den Gesundheitsbereich betreut. Die Rezepte sind für vier Personen angelegt.

Der Klassiker mit Kassler oder Mettwürsten und Salzkartoffeln

Die Zutaten: 750 g Grünkohl, 75 g Butterschmalz, 2 Zwiebeln, ¼ Liter Fleischbrühe 4 Mettwürste oder 500 g Kassler, eine rohe Kartoffel.

Die Grünkohlblätter sollten vor dem Kochen fein gehackt werden.
Die Grünkohlblätter sollten vor dem Kochen fein gehackt werden. © Heinrich Jung

Erst die Grünkohlblätter von den Stielen befreien, waschen, mit kochendem Wasser übergießen, abtropfen lassen und fein hacken. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebeln würfeln und im Fett anrösten. Den fein geschnittenen Kohl dazugeben, etwas anschmoren und dann mit Fleischbrühe auffüllen. Mettwürste oder Kassler zugeben, alles 20 bis 30 Minuten garen. Die rohe Kartoffel reiben, zum Gemüse geben, noch 15 Minuten schmoren lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen Salzkartoffeln oder Pellkartoffeln.

Herzhafter Pfannkuchen mit Grünkohl und Pinienkernen

Die Zutaten: 250 g Mehl, 4 Eier, ¼ l Milch, Öl, 750 g Grünkohl, 75 g Butterschmalz, 2 Zwiebeln, 100 ml Fleischbrühe, 2 Mettwürste oder Räuchertofu/ Seitan, 150 g geriebenen Käse, Pinienkerne.

Ein pikanter, mit Grünkohl gefüllter Pfannkuchen mit Käse und Pinienkernen überbacken ist eine schöne Alternative zum Klassiker.
Ein pikanter, mit Grünkohl gefüllter Pfannkuchen mit Käse und Pinienkernen überbacken ist eine schöne Alternative zum Klassiker. © Heinrich Jung

Alle Teigzutaten in einer Schüssel zu einem glatten Teig verrühren, Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen. Teig dünn hineingeben, beidseitig backen. Grünkohlblätter von den Stielen befreien, waschen, mit kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abtropfen lassen und fein hacken. Butterschmalz erhitzen, Zwiebeln würfeln, in dem Fett anrösten, Kohl dazugeben, etwas anschmoren, mit Fleischbrühe auffüllen, Mettwürste in Scheiben schneiden, zugeben, alles 20 bis 30 Minuten garen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, Pfannkuchen füllen, in eine Auflaufform legen, mit geriebenem Käse und Pinienkernen bestreuen und 20 Minuten im Backofen bei 180 Grad überbacken. Wer es lieber fleischlos-deftig mag, kann statt der Mettwürste auch Räuchertofu oder Seitan nehmen.

Drei Fragen an die Ernährungsexpertin Brigitte Bogler 

Die Ernährungsexpertin Brigitte Bogler von der Elisabeth-Käsemann-Familienbildungsstätte über saisonale Küche, aktuelle Gemüsesorten und gesunde Ernährung.

Frau Bogler, werden Rezeptklassiker wie Grünkohl mit Kassler in der Familienbildungsstätte von Kursteilnehmern oft nachgefragt?

Brigitte Bogler: Das hängt ganz von der Gruppe ab. Bei Paaren, älteren Teilnehmern, Männergruppen oder auch Familien sind traditionelle Rezepte beliebt. Bei Gruppen, in denen ausschließlich jüngere Frauen sind, ist eher Anderes gefragt. Aber es hat ja generell seinen Wert, das Kommunikative beim gemeinsamen Kochen und Ausprobieren von Neuem.

Ernährungsexpertin Brigitte Bogler mit einem Grünkohlpfannenkuchen.
Ernährungsexpertin Brigitte Bogler mit einem Grünkohlpfannenkuchen. © Heinrich Jung

Spielt saisonale Küche eine Rolle in Ihrem Angebot?

Ja, auf jeden Fall. Wir bemühen uns immer, das einzubeziehen und es wird auch des öfteren nach typisch westfälischen Gerichten gefragt. Aber für viele, die das aus dem Elternhaus nicht mehr kennen, ist es schwer, überhaupt zu erkennen, was aus dem reichhaltigen Gemüseangebot in den Geschäften hier Saison hat. Wir bekommen ja alles zu jeder Zeit. Deshalb ist uns saisonale Küche und die Informationen dazu wichtig.

Welche Gemüse sind jetzt bei uns erntereif?

Alle Kohlsorten, von Weißkohl über Rosenkohl bis zum Wirsing und Rotkohl. Und natürlich Rote Beete. Die sind besonders gut für den Aufbau von Blut, haben viele Mineralien und Eisen. Und wer die schweren Kohlsorten nicht verträgt, kann ja Kohlraben oder Chinakohl nehmen, die sind leichter verdaulich. Da lässt sich bei Zeitnot ja auch vieles vorbereiten. Zur Not tut es auch mal gefrorenes Gemüse, das eben mit frischer Petersilie oder anderen frischen Kräutern aufgepeppt wird. Manche scheuen ja die Arbeit mit frischem Gemüse und erschrecken, wenn sie die Grünkohlberge vor der Zubereitung sehen. Es ist schwer vorstellbar, wie wenig von einer großen Tüte Grünkohl nach dem Kochen übrig bleibt. . .