Buer. . 1000 Jahre ist es her, dass ein Dokument eine Kirche in Buer erwähnt. Grund genug für die Pfarrei St. Urbanus, dieses Jubiläum zu feiern.

Priestermangel, Finanznot, Gotteshaus-Schließungen, Austritte: Negativ-Schlagzeilen gibt’s viele (nicht nur) in der katholischen Kirche. Dem Alltagsgeschäft mit seinen Umstrukturierungszwängen da etwas Positives abzugewinnen, dürfte schwierig sein, sollte man meinen. Nicht so in St. Urbanus. Die Pfarrei fiebert einem besonderen Jubiläum entgegen: Am 3. Mai 2019 ist es 1000 Jahre her, dass in einem Dokument erstmals von einem Gotteshaus in Buer die Rede ist. Grund genug also, im nächsten Jahr „1000 Jahre kirchliches Leben in Buer“ mit vielen Veranstaltungen zu feiern.

„Ein Arbeitskreis hat ein buntes Programm zusammengestellt“, berichtet Gemeindereferentin Michaela Cornelius. Herausgekommen ist ein Mix aus spirituellen und liturgischen Angeboten, Konzerten, historischen Veranstaltungen und (fast) 1000 Gelegenheiten zur Begegnung. „Dabei geht es nicht darum, uns nur selbst zu feiern, sondern auch durchaus selbstkritisch zurückzublicken.“

Auftakt ist am ersten Adventssonntag

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck zelebriert den Festgottesdienst am 7. Juli in St. Urbanus.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck zelebriert den Festgottesdienst am 7. Juli in St. Urbanus. © Joachim Kleine-Büning

Los geht’s am ersten Adventssonntag, 2. Dezember, dem Beginn des neuen Kirchenjahres, mit einem feierlichen Gottesdienst in St. Urbanus um 18 Uhr. Musikalisch gestaltet wird er von dem Liedermacher Gregor Linssen unter dem Motto „1000 Jahre wie ein Tag“.

Kantor Carsten Böckmann bereitet mit dem Konzert „1000 Jahre Kirchenmusik“ am Sonntag, 7. April, einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr vor. Unter dem Motto „1000 Töne“ organisiert er auch einen „Day of Song“, bei dem verschiedene Chöre – nicht nur aus der Pfarrei – auftreten sollen; der Termin ist noch unklar. Ebenso ist ein Jubiläumsmusical oder -lied in Arbeit – Textwettbewerb inklusive. Terminiert ist jedoch die Aufführung von Haydns „Die Schöpfung“ (10. November).

Erinnerung an historische Verfehlungen der Kirche

Freut sich auf das Jubiläum „1000 Jahre kirchliches Leben in Buer“: Gemeindereferentin Michaela Cornelius.
Freut sich auf das Jubiläum „1000 Jahre kirchliches Leben in Buer“: Gemeindereferentin Michaela Cornelius. © Thomas Schmidtke

Das Pfarreifest findet am 6./7. Juli erstmals rund um den Dom statt. Bischof Franz-Josef Overbeck wird am 7. Juli die Festmesse zelebrieren. Fest steht auch der Termin für einen ökumenischen Friedensgottesdienst am 1. September, 21 Uhr. „Wir gedenken dann der Kriegszerstörung der Kirche vor 75 Jahren und des Kriegsbeginns vor 80 Jahren.“

Gewalt und Verfolgung stehen auch im Mittelpunkt eines ökumenischen Bußgottesdienstes am Buß- und Bettag, 20. November, an dem sich die Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Buer und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Am Spinnweg beteiligen. „Dann wollen wir an das erinnern, was in der Kirche nicht gut war – etwa in Zeiten der Hexenverbrennung und des Nationalsozialismus.“ Zudem ist eine historische Aufarbeitung des Jubiläums mit dem Heimatverein und weiterführenden Schulen geplant.