Gelsenkirchen-Rotthausen. . Integrationscenter ist vor Ort präsent. Vermittlungszahlen besser als im Vergleich zur Stadt. Quartiersbüro wird als Anlaufstelle genutzt.

Hilfe vor Ort im Stadtteil hat sich das Rotthauser Quartiersbüro für Arbeitslose vorgenommen. Die Mitglieder des Rotthauser Netzwerks, die sich jetzt zur Halbjahresbilanz in der Demenz-WG der APD (Ambulante Pflegedienste GmbH) trafen, dürften zufrieden sein. IAG-Geschäftsführer Dirk Sußmann berichtete über einen erfolgreichen Start bei der Kontaktaufnahme zu Arbeitslosen vor Ort. Im Vergleich zu Zahlen in der Gesamtstadt sei die Vermittlungsquote in Rotthausen sogar höher.

Es ist gut möglich, dass die Einrichtung des Quartierszentrums mit verantwortlich ist für die Erfolge. 2700 Bezieher von Unterstützung nach dem SGB II leben in Rotthausen. Gemeinsam mit dem Rotthauser Netzwerk, dem Jobcenter und der Stadt, so Sußmann, werde man weiter versuchen, Kontakte herzustellen und die Menschen zur Mitarbeit zu bewegen. Die starke Resonanz auf den Aufruf zur Mitarbeit sieht Sußmann als beispielhaft für die Bereitschaft in der Bevölkerung, das Problem gemeinsam anzugehen. Sußmann: „Wir haben Freiwillige gesucht und mehr gefunden, als wir gebraucht hätten.“ Der Start sei mehr als gelungen, unterschiedliche Behörden und Ehrenämtler seien zusammengebracht worden.

Über 100 Arbeitgeber im Fokus

IAG-Geschäftsführer Dirk Sußmann.
IAG-Geschäftsführer Dirk Sußmann. © Oliver Mengedoht

Über 100 Arbeitgeber stehen schon im Fokus, weitere fragen nach, wie sie Kontakt zu potenziellen Bewerbern aufnehmen können. Für Dirk Sußmann ist der Aufbau von Vertrauen zwischen den Partnern im Stadtteil Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Dabei stelle sich auch die Frage, ob man Sanktionen überhaupt benötige, wenn das Projekt von allen Seiten angenommen werde. Mindestens über zwei Jahre soll es zunächst laufen. Auch Programme in Verbindung zum sozialen Arbeitsmarkt sind in Rotthausen denkbar. Bis zu 400 Arbeitslose könnten stadtweit eingestellt werden. Sußmann regt an, in Rotthausen einen Quartiersservice einzurichten. Für die Betreuung der Arbeitslosen, die über einen Zeitraum von 5 Jahren gefördert werden sollen, werden noch Anleiter gesucht.

Engagierte Mitarbeiter

Teamleiter Torsten Rekowski spricht von einer Phase, in der der Arbeitsmarkt vor Ort durch Einrichtung des eigenen Büros an der Karl-Meyer-Straße transparent gemacht werde. Kandidaten seien erschienen, um sich zu qualifizieren oder direkt Arbeit aufzunehmen. Am 8. November ist der nächste Arbeitgebertag geplant. Er lobt die Flexibilität von Arbeitslosen. „Wir arbeiten auf anderer Ebene“, nennt Rekowski die Strategie der Zusammenarbeit. Arbeitslose nehmen die Mitarbeiter nicht als Behörde sondern als ihnen vertraute Ansprechpartner wahr.

Klaus Koschei vom Rotthauser Netzwerk ist mehr als zufrieden mit dem Engagement der Mitarbeiter: „Sie arbeiten mit Sorgfalt, Freundlichkeit und Idealismus.“

>> Quartiersmanagement wird aufgebaut

sind 2018 im Städtebauförderprogramm für Rotthausen vorgesehen. Janine Feldmann (Stadt GE) versicherte, dass Stellen für das Programm nachbesetzt würden. 2019 soll ein Quartiersmanagement aufgebaut und ein Gebietsbeirat gegründet werden. Das Quartiersmanagement soll Prozesse mit dem Netzwerk vorantreiben. Im Netzwerk sind zur Zeit 98 Mitglieder engagiert.