Gelsenkirchen. . Mit dem Projekt „MüKE“ will die Diakonie in Gelsenkirchen jungen Eltern helfen, eine Struktur in den Alltag mit Baby und Kleinkind zu bringen.
Die Geburt eines Babys ist für viele Mütter ein Glücksmoment. Doch das Leben mit Kleinkind ist nicht immer einfach, fast jede Mutter kommt irgendwann an den Punkt, wo sie einfach nicht mehr weiter weiß.
Wenn diese Überforderung zum Dauerzustand wird, wenn der Alltag nicht mehr bewältigt werden kann oder die Eltern einfach keine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können, dann greift ein neues Angebot des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten: „MüKE“ nennt sich das Projekt, das die Prävention von Gewalttaten oder Vernachlässigung in den Mittelpunkt stellt und nun nach Gelsenkirchen kommt.
Bei Müke gibt’s auch Ernährungstipps
„MüKE“, das steht für „Mütter, Kinder und Eltern“ – und genau die sollen angesprochen werden, sollen bei diesem Hilfsangebot in einen festen Tagesablauf eingebunden werden, um später als Familie auf eigenen Füßen stehen zu können. „Bei uns wird gemeinsam gefrühstückt, zusammen eingekauft und gekocht. Dabei vermitteln wir den richtigen Umgang mit Geld genau so wie Tipps für die gesunde und altersgerechte Ernährung der Kinder“, erklärt Nicole Sudhoff, die das sechsköpfige „MüKE“-Team leiten wird.
Bislang hat sie bei „MüKE“ in Bottrop gearbeitet, wo das Projekt bereits seit 2014 erfolgreich läuft. „Wir sehen uns als ambulantes Angebot für junge Eltern, die sonst in festen Wohngruppen untergebracht werden, oder deren Kinder vom Jugendamt aus den Familien geholt werden. Bei ‘MüKE’ können sie in der eigenen Wohnung wohnen bleiben, werden aber tagsüber betreut und erhalten zugleich fachliche Hilfe“, sagt Dirk Raquet, der pädagogische Leiter des Projektes.
Ein Fahrdienst holt Kinder und Eltern zu Hause ab
Jeweils montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 16 Uhr werden die Mütter, Väter und Kinder hier betreut, einen Fahrdienst, der sie zu Hause abholt, gibt es auch. „Die Mütter oder Väter werden uns vom Jugendamt vermittelt“, so Raquet.
Bis zu 15 Erwachsene können bei „MüKE“ mit ihren Kindern aufgenommen werden, jeweils im Schnitt für anderthalb bis zwei
Jahre. „Es können auch werdende Mütter an diesem Angebot teilnehmen, bereits ab der 12. Schwangerschaftswoche“, betont derweil Diakonie-Geschäftsführer Karl-Heinz Kinne, der sich über den zweiten Standort für das Projekt im Ruhrgebiet freut – auch weil „MüKE“ in Bottrop bereits aus allen Nähten platzte und eine Warteliste einrichten musste, denn es wird auch hier stadtübergreifend gearbeitet.
„Hier in Gelsenkirchen hat unser Haus, in dem vorher übrigens eine Mädchen-Wohngruppe untergebracht war, einen richtig tollen großen Garten“, schwärmt Kinne. Zahlreiche Spiel- und Schlafräume, eine große Küche und Gesprächsräume gibt es auf zwei Etagen auch. Zwei Mütter mit insgesamt fünf Kindern nehmen bereits die Hilfe vor Ort in Anspruch. Entspannung im „Snoezelraum“ inklusive. . .
Viele Hilfsangebote unter einem Dach
MüKE“ ist gedacht für Eltern ab 18 Jahren, das Projekt ist an der Schultestraße 33 zu finden.
Sozialpädagoginnen, Sozialarbeiter und Erzieherinnen mit Zusatzqualifikationen arbeiten hier Hand in Hand, bieten unter anderem systemische Familienberatung, Traumapädagogik und Konfliktlösungen an. Mehr Info auf jugendhilfe-wichernhaus.de