Gelsenkirchen-Altstadt. . Rund 700 Besucher tummeln sich beim großen Sommerfest des Vereins auf dem Neumarkt. Vorsitzende sieht hier eine Chance zum Abbau von Vorurteilen.

Der Sommer ist fast vorbei, aber am Wochenende fand trotzdem eine der letzten großen Sommersausen in der City statt – mit Bühnenprogramm, Musik, Imbissbuden, Hüpfburg und Zeltstand des Vereins Blue Charity. Zwischen den Auftritten von Künstlern wie Norbert Labatzki, The Herbs und Magic Touch wurde an den Tischen viel geredet und gelacht, ganz wie es auf einer großen Sause sein soll.

Das besondere am Fest von Warm durch die Nacht (WddN): Es richtet sich an Hilfsbedürftige und Obdachlose, die Unterstützung von den ehrenamtlichen Helfern des Vereins erhalten. Und an alle Menschen, die zur großen WddN-Familie gehören.

WddN-Mitglieder sind das ganze Jahr über unterwegs

Das ganze Jahr über sind aktive Mitglieder mit einem Bollerwagen auf dem Bahnhofsvorplatz und in der Stadt unterwegs, um Essen, Getränke und gespendete Kleidung zu verteilen. „Wir wollen im Prinzip Inklusion betreiben: Personen, die wir hier häufig bei unserer Arbeit treffen, sollen mit anderen Leuten gemeinsam am Tisch sitzen und sich unterhalten.

Am besten wäre es eigentlich, wenn Außenstehenden gar kein Unterschied auffallen würde“, erklärt Bianca Wollbrink, erste Vorsitzende des Vereins Warm durch die Nacht. Das Fest solle helfen, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und Berührungsängste zu überwinden. „Wir machen das jetzt zum dritten Mal, letztes Jahr noch im Stadtgarten“, erzählt Wollbrink, „aber hier in der Innenstadt schauen nochmal deutlich mehr Menschen vorbei.“ An die 700 Besucher lockt die Aktion am Samstag.

Auch Sachspenden freuen die Helfer

Warm durch die Nacht wird von der Stadt unterstützt, finanziert sich aber hauptsächlich durch Spenden. Wollbrink und rund 44 Helferinnen und Helfer freuen sich aber nicht nur über Geld: „Wir nehmen auch sehr gerne gespendete Kleidung oder Decken an“. Um möglichst viele Personen zu erreichen, nutzt der Verein die Mundpropaganda und eine öffentliche Facebook-Gruppe.

Ein Betroffener, der lieber anonym bleiben möchte, freut sich: „Die Feier ist genial. Hier lernt man viele neue Gelsenkirchener kennen und kann die Gesellschaft genießen.“ Für die Arbeit des Vereins hat er nur gute Worte übrig. Es gehe auch nicht nur um die Versorgung. „Manchmal schaue ich einfach für ein gutes Gespräch beim Bollerwagen vorbei. Es hilft sehr, einen Ansprechpartner zu haben“.

>>> Stadtoberhaupt als Schirmherr und Redner

Schirmherr des Sommerfestes von „Gelsenkirchen packt an – Warm durch die Nacht“ war in diesem Jahr Oberbürgermeister Frank Baranowski, der auch die Eröffnungsrede hielt.

Wer sich für die Arbeit des Vereins interessiert oder spenden möchte, findet hier weitere Info: www.gepa-wddn.ruhr