Gelsenkirchen-Altstadt/Ückendorf. . Moderne Krebstherapien, ihre Chancen und Grenzen und das eigene Behandlungskonzept stellt das Marienhospital Gelsenkirchen im Medizinforum vor.

Um moderne, zielgerichtete Tumortherapie geht es beim ersten WAZ-Medizinforum der Saison mit dem Marienhospital Gelsenkirchen am Mittwoch, 19. September, ab 18 Uhr im Augustinushaus. In Deutschland erkranken jährlich über 450 000 Menschen an Krebs, mit zunehmender Tendenz aufgrund der steigenden Lebenserwartung – Fortschritte in der Therapie sind für umso mehr Menschen wichtig. Dank intensiver Forschung sind die Therapiemöglichkeiten heute vielfältiger, auch wenn die Chemotherapien weiterhin in die Hauptrolle in der medikamentösen Behandlung von Tumoren spielen.

Chefarzt erklärt, wie Krebs entsteht

Privat-Dozent Gerald Meckenstock, Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin am Marienhospital, wird erklären, wie Krebs entsteht, welche Chancen zielgerichtete, personalisierte Therapien haben, wie sie funktionieren und für welche Krebserkrankungen was geeignet sein kann. Getestet wird bei fast allen Erkrankungen, ob Antikörper, die die Immunabwehr ankurbeln oder „Bremsen“ im Immunsystem ausschalten, kleine Moleküle oder andere zielgerichtete Therapien anwendbar sind. Besonders bei Leukämien gibt es dabei sehr gute Ergebnisse, aber zum Teil auch bei Darm- und Brustkrebs.

Verbesserung der Lebensqualität

Erklärt wird auch, in welchen Fällen diese neuen Therapien einsetzbar sind, wo sie Chemotherapien ergänzen können und inwieweit entscheidende Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität dank Schonung mit den neuen Therapien verbunden sind. Auch die neue Generation der Chemotherapeutika ist in den allermeisten Fällen deutlich nebenwirkungsärmer und weniger belastend für den Patienten.

Prof. Andreas Raffel berichtet über moderne Tumorchirurgie, die deutlich weniger belastend für Patienten ist.
Prof. Andreas Raffel berichtet über moderne Tumorchirurgie, die deutlich weniger belastend für Patienten ist. © Martin Möller

Eingebunden in das Forum sind mehrere an der Behandlung von Krebspatienten unmittelbar beteiligte Fachdisziplinen des Marienhospitals, Prof. Andreas Raffel, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, wird in dem Rahmen Verfahren der modernen Tumorchirurgie vorstellen, unter anderem die Schlüsselloch-Techniken mit für den Patienten effektiven, aber weniger belastenden operativen Vorgehensweisen. Die Liegezeit im Krankenhaus ist deutlich kürzer, Patienten sind erheblich schneller wieder mobil.

Zielgerichtete Strahlentherapie von Tumoren

Das Strahlentherapiezentrum mit den Ärztinnen Dr. Sara Grehl (links) und Dr. Katja Wagner kooperiert mit dem Marienhospital Gelsenkirchen.
Das Strahlentherapiezentrum mit den Ärztinnen Dr. Sara Grehl (links) und Dr. Katja Wagner kooperiert mit dem Marienhospital Gelsenkirchen. © Thomas Schmidtke

Aus dem Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe, mit dem die Klinik weiterhin zusammenarbeitet, wird Dr. Sara Grehl über aktuelle Entwicklungen in der zielgerichteten Strahlentherapie von Tumoren berichten. Thema sind zum Beispiel auch „kleinvolumige“ und „atemgetriggerte“ Bestrahlungstechniken, die das umliegende Gewebe und Organe schonen.

Regelmäßige Tumor-Videokonferenzen

Im Forum wird es aber nicht nur um die körperliche Therapie gehen, sondern auch darum, wie der Patient mit psychischen Belastungen und Problemen, Ängsten und Stress durch seine Krebserkrankung umgeht. Diplom-Pädagogin Anne Grüter wird die ganzheitlich ausgerichtete Krebsbehandlung im Haus für den Bereich psychoonkologische Betreuung erläutern.

Bei regelmäßigen Tumor-Videokonferenzen für jeden einzelnen Patienten sind Experten aller Disziplinen im Haus und der Kooperationspartner wie dem Strahlenzentrum eingebunden. Bei der Untersuchung von Gewebeproben arbeitet das Haus mit einem Pathologischen Institut zusammen

>> Info: Anmeldungen sind ab sofort möglich

Im Anschluss an die Vorträge beim WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 19. September, ab 18 Uhr im Augustinushaus an der Ah-straße, stehen die Experten für Fragen zur Verfügung. Am Ende der Veranstaltung gibt es einen kleinen Imbiss.

Die Teilnahme ist für WAZ-Leser kostenlos. Es wird aus Planungsgründen aber um eine verbindliche Anmeldung gebeten, und zwar unter der ebenfalls gebührenfreien Festnetznummer 0201 804-8058. Die Anmeldung ist ab heute möglich.