Gelsenkirchen. . Das Kunstmuseum Gelsenkirchen ist ein Hort hochkarätiger Schätze. In einer Serie stellt die WAZ prominente Besucher und ihr Lieblingswerk vor. Heute an der Reihe: Prof. Bernd Kriegesmann.
Das Kunstmuseum ist ein Hort hochkarätiger Schätze. Ob Werke von Max Liebermann, René Magritte oder Gerhard Richter, ob Kinetik oder Skulptur: Die Sammlung bietet echte Hingucker. In einer losen Serie stellen wir prominente Museumsbesucher und ihr Lieblingswerk vor. Heute beschreibt Prof. Bernd Kriegesmann , Präsident der Westfälischen Hochschule, seinen Favoriten.
Einzigartige Sammlung der Kinetik
„Mein erster Besuch im Kunstmuseum Gelsenkirchen führte mich zunächst in die Sammlung der Kinetik, ein in dieser Größe und Vielfalt herausragender und einzigartiger Bestand. Passend zur technisch ausgerichteten Westfälischen Hochschule wird hier besonders die Verbindung von Kunst und Technik anschaulich, da die Bewegung der Kunstwerke, die Dynamik des Lichts und das Ausloten des Räumlichen zu Gestaltungselementen werden. Dass man auch ganz praktisch mit den Kunstobjekten in Interaktion treten darf, schafft ein unmittelbares Kunsterlebnis.
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Die Suche nach meinem Lieblingswerk führte mich schließlich durch die Gemäldesammlung, in der auch Skulpturen und Plastiken zu finden sind. Man gewinnt dort einen guten Eindruck über die ganz unterschiedlichen Stilrichtungen und Epochen vom 19. Jahrhundert bis in die Moderne.
Bronzeskulptur vom Fußballer fasziniert
Dann entdeckte ich ein Kunstwerk, das mich als Fan des (blau-weißen) Fußballs sofort fesselte. Eine Bronzeskulptur der Künstlerin Renée Sintenis aus dem Jahr 1927, die einen Fußballspieler mit einem Ausdruck darstellt, der alles beinhaltet, was ich mit diesem Sport in Verbindung bringe: Leidenschaft, Dynamik und Siegeswille auf der einen Seite, aber auch bodenständige Liebe zum Fußball auf der anderen Seite.
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Letztlich kommen aufgrund der Reduktion auf die Spielerpersönlichkeit keine Assoziationen zu durchkommerzialisierten Wettbewerben, an schnellen Transferzyklen orientierten Spielerberatern oder Interessenlosigkeit an der Zugehörigkeit zu einem Verein auf. Hier zählt der Sportler, der seinen Zuschauer in den Bann zieht. Hier steht Fußball pur im Mittelpunkt, ohne einen Ball zu sehen.
Kurz: die Skulptur lässt einen Augenblick der Fußballromantik zu und macht die Fußball-WM vergessen.
Besuch im Kunstmuseum lohnt sich
Die Skulptur verkörpert in diesem Sinne aus meiner Sicht in besonderer Weise das Potenzial von Kunst, Anregungen für das Überdenken des Heute zu geben. Insofern: Der Besuch des Kunstmuseums lohnt sich!“