Gelsenkirchen-Horst. . Alexa Kazner (15) startet in zwei Wochen als Austauschschülerin von Gelsenkirchen nach Mexiko. Zurzeit ist sie selbst Teil einer Gastfamilie.

International geht es zu im Hause Kazner. Immer wieder sind hier Austauschschüler aus aller Welt zu Gast. Jetzt geht auch Tochter Alexa auf weite Reise. Der Hintergrund: Mutter Sabine betreut beim Rotary-Club Gelsenkirchen Schloss Horst den Jugenddienst. Der beinhaltet auch das Programm der Jugendaustausche – ein Herzstück der weltweiten Rotary-Arbeit.

Mit erst 15 Jahren startet Alexa Kazner in zwei Wochen nach Mexiko. Zwölf Monate lang wird León de los Aldama ihr Lebensraum sein, 400 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt. „Die Stadt hat rund 1,5 Millionen Einwohner“, weiß die Weltreisende in spe. Warum ausgerechnet Mexiko? „Ich will etwas anderes ausprobieren, Spanisch lernen, ein Jahr lang gutes Wetter ist auch ein Grund.“

Dabei hätte es anders kommen können. Wunschziele waren auch Kanada oder Italien. Letzteres hätte einen Verbleib auf dem Kontinent bedeutet, Familienbesuche möglich gemacht. „Die sind aber nicht erlaubt“, klärt Sabine Kazner auf. „Erfahrungsgemäß reißt das Löcher.“ Eingewöhnung ist kaum mehr möglich. Der Abschied also ist einer für ein ganzes Jahr.

„Ich trage das mit Fassung, weil ich weiß, dass sie dort in besten Händen ist und die Zeit für ihre persönliche Entwicklung ganz toll sein wird“, so die Mutter. Und die Tochter hat selbst keine Angst? „Ein bisschen. Man lässt alle Freunde zurück. Aber man freut sich auch die Möglichkeiten. Das überwiegt.“

Schon auf der Zielgeraden

Alexa Kazner ist schon auf der Zielgeraden. Alle Anträge sind geschrieben und bewilligt, das Visum genehmigt, die Impfungen getätigt. Allein das Kofferpacken ist noch eine Herausforderung. „Nur kurze Sachen“, so die Ansage. „Die sind dann ja auch nicht so schwer.“ Diejenigen Austauschschüler, die Alexa im eigenen Haus miterlebte, haben es ja schließlich auch geschafft.

Gastfamilien gesucht

Für das Austauschprojekt suchen die Rotarier immer Gastfamilien, die für rund drei Monate einen Schüler aufnehmen. Gesucht werden auch Austauschwillige, die in der Ferne Erfahrungen sammeln wollen. Das Projekt ist an einen Schulbesuch geknüpft und altersmäßig limitiert.

Interessenten können sich per E-Mail melden an:
sabine@kazner.de

Eine von ihnen ist Lelia Traverso. Die 17-jährige Argentinierin ist seit Januar in Gelsenkirchen, besucht das Max-Planck-Gymnasium und beeindruckt mit ihren fabelhaften Sprachkenntnissen, die sie alle hier erwarb. „In Argentinien sind die europäischen Länder sehr beliebt“, erklärt sie, warum sie sich für ein Jahr in Deutschland bewarb. „Ich wollte die Sprache lernen.“ Auch Lelia wurde inspiriert durch eine Austauschschülerin. Die kam aus Österreich und erweckte in ihr das Fernweh. „Und mein Opa stammt aus Deutschland.“

Eine Entscheidung, die goldrichtig war

Nach sieben Monaten zeigt sich, die Entscheidung war goldrichtig. Lelia fühlt sich wohl. „Deutschland ist anders als Argentinien. Die Kultur ist unterschiedlich – und das Schulsystem. Ich hätte nie gedacht, dass ich in diesem Jahr am meisten lernen würde.“ Halb Europa hat Lelia schon gesehen. Im Herbst steht noch eine Deutschlandreise an.

Im Herbst – bis dahin geschieht noch so viel. Lelia ist dann schon in eine andere Gastfamilie umgezogen. Der Wechsel ist Konzept. Alexa ist dann schon in Mexiko heimisch geworden. Und im Hause Kazner? Da lebt dann schon die nächste Austauschschülerin aus Brasilien.