Gelsenkirchen.. Wenn Temperaturen über 30 Grad ansteigen, müssen sich die Menschen entsprechend verhalten. Ärzte, die Feuerwehr und Gewerkschaften geben Tipps.
Es bleibt heiß. Laut Wettervorhersage wird diese die (bislang) heißeste Woche des Jahres. Was auf einer Seite die Gemüter erfreut, auf anderer Seite Gefahren birgt. Daher geben Experten Tipps, wie man sich bei Hitze am besten verhält.
Mediziner appellieren vor allem an Eltern, bei den heißen Temperaturen auf den Nachwuchs zu achten. Er empfiehlt eine Kopfbedeckung, die im besten Fall auch den Nacken bedeckt. Gerade, wenn Kinder in der Sonne spielen, sei das wichtig. Für sie ist das Wetter natürlich sehr schön. Dennoch sollten sie sich nicht in der Mittagshitze in der Sonne aufhalten und stattdessen Schatten suchen.
Lieber den höchsten Lichtschutzfaktor wählen
Sonnenmilch sollte den Lichtschutzfaktor 50 haben. Für Jugendliche, die im Freien Sport machen wollen, gilt es, vorsichtig zu sein. „Sie könnten auch mal kollabieren“, warnen die Ärzte. Wer unbedingt Sport machen möchte, sollte das in den Abendstunden tun. Wichtig ist dabei und generell bei heißem Wetter: viel trinken. Wasser ist am geeignetsten. Beim Essen bietet sich leichte Kost an. Obst und Gemüse ist saftig – es bietet sich zwischendurch an. Wer aber ein paar Tage mal nicht so viel isst, riskiere nichts.
Auch die Feuerwehr rät, wesentlich mehr als üblich zu trinken und dabei nicht zu warten, bis der Durst kommt. Sie rät von Getränken ab, die Koffein, Alkohol oder viel Zucker enthalten. Diese würden zu einem vermehrten Flüssigkeitsverlust im Körper führen. Außerdem sollten die Getränke nicht zu kalt sein. Dadurch könnten Magenkrämpfe ausgelöst werden. Wichtig sei darüber hinaus eine ausreichende Salz- und Mineralzufuhr.
Schwere körperliche Arbeit vermeiden
Wer sich nicht zwingend in der prallen Sonne aufhalten muss, sollte dies vermeiden und stattdessen klimatisierte Räume wählen. Die Feuerwehr rät, schwere körperliche Aktivitäten zu vermeiden. Manche Berufstätige sind durch ihren Arbeitsplatz gebunden und der Hitze ausgesetzt, etwa Dachdecker oder Maurer. Seitens der IG BAU kommt der Hinweis, dass rund 5300 Arbeiter in Gelsenkirchen durch die Sonne gefährdet sind.
„Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen. Arbeiten mit freiem Oberkörper ist nicht sexy, sondern brandgefährlich“, so Georg Nießen von der IG BAU Emscher-Lippe Aa. Er rät zu einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Auch ein Helm mit einem befestigten Nackenschutz habe einen großen Effekt.
Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss – „mindestens zweieinhalb Liter am Tag“, betont Bezirksvorsitzender Nießing. Der Gewerkschafter fordert zugleich die Arbeitgeber auf, sich um den Schutz ihrer Beschäftigten in der heißen Jahreszeit zu kümmern. „Selbst wenn das Haus schnell fertig werden soll – bei Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch einmal länger dauern. Denn Sonnenschutz ist Arbeitsschutz – genauso wie der Bauhelm und der Sicherheitsschuh.“
Wie Sie die Hitze aus der Wohnung halten
Wer kennt es nicht? Die Wärme, die einen nachts um den Schlaf bringt und tagsüber in den eigenen vier Wänden zum Schwitzen treibt. Was dagegen gemacht werden kann, weiß eine Expertin der Verbraucherzentrale NRW.
Während sich tagsüber im Büro ein Ventilator eignet, kann zuhause auf eine Klimaanlage zurückgegriffen werden. „Im Büro ist sie oft zu laut“, so Annette Hoffmeister, Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz. In der eigenen Wohnung solle man dagegen lieber von außen für Schutz sorgen. Markisen oder kompakte Rollladen eignen sich, um die Sonne gar nicht erst durch das Fenster herein zu lassen. „Rollladen, die innen hinter dem Fenster hängen, sind nicht so effektiv“, sagt Hoffmeister. In den Morgenstunden helfen die noch kühlen Temperaturen, die Wände im Zimmer abzukühlen. Wer seinen Keller permanent kühlt, muss allerdings vor sich möglicherweise bildenden Schimmel Acht geben.
Im Dachgeschoss lassen sich schräge Fenster von außen ebenfalls gut beschatten: „Es kann einfach ein Stofftuch darüber gehangen werden“, empfiehlt Hoffmeister. Bei klebbaren Folien warnt sie: „Sie reduzieren die Helligkeit und sind schwierig zu entfernen ,wenn es auf die Winterzeit zugeht.“ Nachts seien Klimaanlagen oft laut und könnten auch die Nachbarschaft stören. „Man sollte das Fenster öffnen und hoffen, dass etwas Wind aufkommt.“