Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Verein „Warm durch die Nacht“ versorgt Obdachlose mit Getränken. Hilfe bekam er dabei jetzt durch eine großzügige Spende.
. Zwei Gruppen,eine Idee: Die aktiven Ehrenamtlichen des Vereins „Gelsenkirchen packt an - Warm durch die Nacht“ (WddN) hatten schon länger überlegt, ob eine Spülmaschine nicht sinnvoll sei. Da hatten die zehn Mitglieder vom Club Grubengold mit ihrer Idee ins Schwarze getroffen.
Die nämlich hatten beschlossen, das Warm-durch-die-Nacht-Team zu unterstützen und sich vor dem Hintergrund der Debatte um die wachsende Umweltbelastung durch To-go-Becher überlegt: Wir spenden 1000 Tassen – für die man aber auch eine Spülmaschine haben sollte.
„90 Becher am Tag sind schon eine Macht“
Freitagabend war es soweit: Die müllärmere Zeit wurde eingeläutet. Immerhin, sagt Petra Bec, Mitbegründerin der 2014 an den Start gegangenen Initiative Warm durch die Nacht: „Wir hatten unsere Gäste ja schon so erzogen, dass sie pro Abend nur einen Becher nehmen. Trotzdem, 90 Becher am Tag, das ist schon eine Macht.“ Und wenn man den Müll auf das Jahr hochrechne, sei das echt wahnsinnig.
Unternehmer Ulrich Nickel, seinerseits einer der Väter des 2016 gegründeten Clubs Grubengold, hatte schon vor der WddN-Vereinsgründung den ersten Kontakt zur Gruppe um Petra Bec, Bianca Wollbrink und Tina Krone. Irgendjemand hatte auf Facebook gepostet: „Hat noch jemand Fisch?“ Nickel fackelte nicht lange, besorgte „mal eben“ 500 Dosen und als Schmankerl noch 100 Tafeln Schokolade. „Uns hat imponiert, dass sich hier Leute ganz privat engagieren“, sagt Nickel am Rande der Spülmaschinen-Installation. Daher habe Grubengold beschlossen, WddN zu unterstützen.
Grubengold lädt im Oktober zum Benefizessen
Und schon im Oktober geht es mit einem Benefizessen weiter. Binnen einer Woche waren die Karten dafür vergriffen. Vom Erlös, das steht schon fest, wird der Club – Motto: „Kumpels helfen Kumpels“ – Schlafsäcke und Winterschuhe für die WddN-Gäste kaufen und das Weiße Haus in Buer unterstützen.
Das Spendenaufkommen für Warm durch die Nacht sei gut, so Petra Bec. Bedarfe würden auf Facebook gepostet. „Es gibt immer Sachen, die wir brauchen: Kaffee, Tee, Zucker, Milch, Konserven.“ Außerdem habe man Leuchtturm-Adressen. „Dort können wir immer anrufen, wenn etwas fehlt“, erzählt sie. Auch kämen immer wieder Spender spontan am „Headquarter“ W 17 in Bahnhofsnähe vorbei, um Dinge abzugeben.
Bei Hilfsbereitschaft nicht auf dem letzten Platz
„Selbst schwierige Sachen laufen“, so Bec, die dabei an die Suche nach einer Baby-Erstausstattung dachte. Ihr Fazit: „Bei Hilfsbereitschaft ist Gelsenkirchen auf gar keinen Fall auf dem letzten Platz!“
Allerdings geht es bei den abendlichen Touren der Frauen und Männer von Warm durch die Nacht nicht nur um Essen und Trinken. Es geht auch ums Reden und Zuhören. Das sei ganz wichtig, sagen die ehrenamtlichen Helfer.