Gelsenkirchen-Hassel. . Die erste Fläche der ehemaligen Kokerei wurde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vierbeiner dürfen sich dort ohne Leinenzwang austoben.

„Strups“ lässt sich durch die vierbeinigen Kollegen nicht aus der Ruhe bringen. Während Colliedame „Lynn“ und „Yara“, ein Mischling mit eindeutigem Border-Collie-Einschlag, sich neugierig beschnuppern, hat „Strups“ sich brav hingesetzt. Mit buddhistischer Gelassenheit lauscht der thailändische Mischling den Worten von Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann.

Der freut sich, an einem wunderbar sonnigen Morgen die neue Hundewiese – „die einzige im Stadtnorden“ – im neuen Stadtteilpark Hassel einweihen zu dürfen. Damit hat die RAG Montan Immobilien die erste Fläche der ehemaligen Kokerei Hassel für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wünsche aus der Bevölkerung

Acht Jahre, so erläutert Klasmann, habe es gedauert, das Unternehmen Hundewiese zu realisieren. „Wir freuen uns, dass wir die zahlreichen Wünsche aus der Bevölkerung nach einer Hundewiese erfüllen konnten“, so Klasmann.

25 Meter breit und 120 Meter lang ist die neue Wiese an der Ottestraße, auf der sich die Vierbeiner in Zukunft ohne Leinenzwang austoben dürfen. Als Klasmann mit einem „Glück Auf“ und „wau, wau“ seine Rede beendet, hat „Strups“ sich abgelegt und döst friedlich in der Sonne.

Durch Büsche begrenzt

Von der Leine befreit keiner der anwesenden Hundebesitzer zunächst seinen Vierbeiner. „Ich finde die Idee grundsätzlich gut“, sagt Gudrun Leh zu der Wiese. Und dann kommt das Aber, das die meisten Tierbesitzer anbringen. Sie könne Milay, die Mischlingshündin, die sie vor den Tötungsstationen in Portugal gerettet hat, nicht frei laufen lassen. Das Gelände ist durch Büsche begrenzt, aber nicht eingezäunt. „Das ist für Menschen vielleicht eine Grenze. Für Tiere, die Kaninchen hinterher jagen aber nicht“, sagt Gudrun Leh.

Die Bedenken Lehs teilen die meisten Besucher. Auch Thomas Becker, der Dosenöffner der Colliehündin, hat Befürchtungen, dass Lynn „abhauen könnte“. Indra Hill hingegen hat eine andere Befürchtung: Ein solcher Platz habe definitiv gefehlt, „aber ich bin gespannt, ob die Besucher die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner auch wegräumen.“