Gelsenkirchen. . Die Kaue und das Wohnzimmer bieten auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Wilhelmine Victoria vielen Künstlern ein Sprungbrett.
„Unter Tage geht hier niemand mehr – aber unter Menschen“, so heißt es auf der offiziellen Internetseite von Emschertainment über die Kaue. Der Veranstaltungsort auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Wilhelmine Victoria gilt seit seiner Entstehung 1992 als Geheimtipp für Künstler und bietet vielen Branchenneulingen ein Sprungbrett. Für das Publikum ist die Kaue längst zu einem Aushängeschild der Stadt Gelsenkirchen geworden.
Nun informierten Emschertainment-Geschäftsführer Helmut Hasenkox, Ute Trapp, Geschäftsführerin der Vewo-Wohnungsverwaltung GmbH, und Paul Pillath, Vorsitzender des Veranstaltungsortes Wohnzimmer, über die Geschichte des Standorts und dessen Zukunft.
Übernahme nach einer Zwangsversteigerung
„In den Neunzigern war die Evangelische Kirche als Träger für die Kaue verantwortlich“, erklärt Hasenkox, „2003 wurde dann die Emschertainment GmbH gegründet.“ Die Mietvertragsübernahme durch die Vewo folgte 2011 bei einer Zwangsversteigerung. Seitdem freuen sich alle Beteiligten über die erfolgreiche Zusammenarbeit: „Wir alle haben ein sehr ähnliches Verständnis darüber, wie Kultur hier interpretiert werden soll“, sagt Paul Pillath vom Wohnzimmer, welches in den Räumlichkeiten neben der Kaue liegt und Musiker aus aller Welt anzieht.
Das Wohnzimmer wird von Pillath und seinem Team bereits seit sechs Jahren ehrenamtlich betrieben. Es war von Beginn an klar, dass die Verantwortlichen ihre finanziellen Mittel größtenteils aus Spenden beziehen würden – umso stolzer ist man jetzt über den Erfolg: „Wir haben etwa 150 Veranstaltungen im Jahr. Pro Woche erhalten wir mindestens zehn Anfragen von Künstlern aus verschiedensten Ländern“. Die Ressourcen reichen mittlerweile aus, um den angereisten Bands ein Hotelzimmer zu bieten – früher übernachteten diese noch beim Wohnzimmer-Team zu Hause. Pillath weiß aber auch: „Es geht den meisten nicht um eine Gage, sondern darum, ein Konzert in einer ungewöhnlichen Location zu spielen.“
Wunsch: die Rückkehr der Durchstarter
Helmut Hasenkox hat für die Zukunft einen Wunsch: „Wenn ein Künstler im Wohnzimmer erfolgreich spielt, anschließend den Durchbruch schafft und bei uns in der Kaue auftritt, wäre das fantastisch.“ In der Vergangenheit konnte Emschertainment immerhin unterschiedlichste Comedy-Größen nach Gelsenkirchen locken: Roger Willemsen, Atze Schröder oder Caroline Kebekus sind nur einige davon. Hasenkox will das Konzept beibehalten, jungen Entertainern und Musikern beim Durchbruch zu verhelfen, um sie anschließend in die Kaue zurückzuholen: „Bei einer Kebekus anzurufen, sobald sie erfolgreich ist, kann ja jeder. Wir wollen aber Karrieren aufbauen und begleiten“.
>> Hochkarätiges für das Jahr 2018
Auch im Jahr 2018 sind weitere bekannte Künstlerinnen und Künstler in der Kaue zu Gast, unter anderem die Comedians Bernhard Hoecker, Dieter Nuhr sowie die Band „Das Lumpenpack“. Weitere Informationen zu allen Auftritten und Terminen gibt es im Internet unter der Adresse: www.emschertainment.de