Gelsenkirchen. . Der Stadtverordnete und Vorsitzende der CDU-Altstadt Frank-Norbert Oehlert hat ein Bildband über die Stadtgeschichte herausgebracht.

Schwarz-weiße Bilder zeigen die Bahnhofstraße, das Hans-Sachs-Haus, das Bahnhofsgebäude, aber auch das nördlich liegende Rathaus und das Postamt. Jedoch nicht aus dem heutigen Blickwinkel – die Fotografien sind vor rund 100 Jahren in Gelsenkirchen entstanden. Der Stadtverordnete und Vorsitzende der CDU-Altstadt Frank-Norbert Oehlert hat ein Bildband zusammengestellt, der die Stadtgeschichte in den Fokus setzt. „Glanzzeiten und Aufbruchsstimmung. Gelsenkirchen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Bilder einer Stadt“ ist der Titel des Buchs.

Frank-Norbert Oehlert hat viel recherchiert.
Frank-Norbert Oehlert hat viel recherchiert. © Martin Möller

Wie sich die Großstadt aus einem Dorf entwickelte, warum die Stadt früher „Gelstenkerken“ geheißen haben soll und wer der erste Bürgermeister war, erfährt der Leser unter anderem in dem 90-seitigen Werk. Ein Einleitungstext, sowie Fotografien und kurze Texte nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Eine bunte, offene Stadt

Die Fotografien hat sich der 55-Jährige, der Geschichte, Staatsrecht und Theologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert hat, im Stadtarchiv zusammengesucht. Das Archiv verwahrt in etwa 5000 Regalmetern Akten, Filme, Karten, Pläne und Zeitungen aus der städtischen Verwaltung seit der frühen Neuzeit, schwerpunktmäßig jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert.

„Das Thema Stadtgeschichte hat mich schon immer interessiert“, sagt Oehlert. Bereits zum 60. Geburtstag der CDU stellte er ein Bildband zusammen, der die Geschichte der Partei veranschaulicht. „Nach der Fertigstellung habe ich mir gedacht, das Thema kann erweitert werden. Es ist gut, wenn man über die Geschichte der Stadt Bescheid weiß. Vieles gab es in Gelsenkirchen, das man nicht immer bewusst im Kopf hat.“

Viehherden über die Bahnhofsstraße getrieben

Bis heute prägt das markante Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Alsberg den Eingang der Hochstraße in Buer.
Bis heute prägt das markante Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Alsberg den Eingang der Hochstraße in Buer.

Er verrät: „Hinter dem Bahnhof stand beispielsweise eine Zeche. Auch eine interessante Anekdote ist, dass zu damaligen Zeiten Vieherden über die Bahnhofsstraße getrieben wurden.“ Schließlich hätte es damals noch keine LKW gegeben, die die Tiere von den ländlichen Gegenden zum Schlachthof, der sich damals in der Innenstadt befand, bringen konnten.

Oehlert erinnert sich an seine Kindheit, als die Fläche vor dem jetzigen Arbeitsamt noch eine große Grünfläche war. Interessant fand er während seiner Recherche auch, wie sich der Neumarkt mit der Zeit baulich immer wieder veränderte.

Gemeinsamkeiten zwischen früher und heute

Auch Gemeinsamkeiten sieht er beim Vergleich der Stadt heute zu früher. „Gelsenkirchen war schon immer eine bunte und offene Stadt, die vom Bergbau und von Zuwanderung geprägt ist. Schon immer fand hier Integration statt.“ Er fährt fort: „Auch heute ist es immer noch eine große Herausforderung, bei der es darum geht, ein gutes Miteinander zu finden.“

Nach Oehlert sei es wichtig, die eigene Stadtgeschichte zu kennen, auch um „Heimatverbundenheit“ zu erzeugen. „Nur wer über seine Stadt Bescheid weiß, kann positiv zu seiner Stadt stehen und das auch so nach außen tragen.“

>>>Wo der Bildband gekauft werden kann

„Glanzzeiten und Aufbruchsstimmung. Gelsenkirchen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Bilder einer Stadt“ gibt es in der Buchhandlung Junius an der Sparkassenstraße für 14,95 Euro zu kaufen.

Ebenso hat der Herausgeber Frank-Norbert Oehlert der Stadtbibliothek kostenfreie Exemplare zur Verfügung gestellt.