Gelsenkirchen-Erle. Gesamtschüler organisieren einen Fußball-Wettkampf für die 6. Klassen. Das Turnier soll dabei helfen, mehr aufeinander zuzugehen.
Die Sprache des Fußballs ist international – jeder kann sie sprechen, egal aus welchem Herkunftsland. Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld stellen das am Donnerstag mit ihrem „Straßen-Vielfaltsturnier“ eindrucksvoll unter Beweis.
Ein halbes Jahr lang geplant
Im Rahmen des integrativen Schulprojekts „Kickformore Berger Feld“ haben zwölf Jugendliche aus der achten Klasse ein Fußballturnier für die Sechstklässler vorbereitet – nach einem halben Jahr Planung wurde am Donnerstagmorgen dann endlich zum Anstoß gepfiffen. Die acht Mannschaften vertreten unterschiedliche Länder, etwa Brasilien oder Kenia, bestehen aber aus sieben Jungen und Mädchen mit verschiedensten Nationalitäten. Gespielt wird auf dem Schulhof, wo extra Kleinspielfelder und auch Ruheplätze für die erschöpften Spieler vorbereitet wurden. Nach einigem Trubel im letzten Jahr ist das Turnier für die Gesamtschule ein voller Erfolg, der ein Ausrufezeichen in Sachen Integration setzten soll.
„2017 haben wir die achte Jahrgangsstufe in neue Klassen eingeteilt, um 29 Schüler mit Fluchtgeschichte zu integrieren“, erklärt Schulleiterin Maike Selter-Beer. Für die Entscheidung gab es damals Kritik, doch jetzt zahle sich das Ganze aus: „Die neuen Klassenverbände kommen sehr gut miteinander aus und haben dieses tolle Projekt auf die Beine gestellt!“
Organisation und Austausch
Zu den Organisatoren gehören unter anderem Maya (15) und Umaima (13). Die zwei sind froh, „dass die jüngeren Kinder ihren Spaß haben und alles gut geklappt hat“, wie Maya erklärt. Im Rahmen der Aktion haben sich die beiden und zehn weitere Mitschüler jeden Mittwoch getroffen, um das Turnier vorzubereiten und sich unter einander auszutauschen. 2019 sollen sie dann eine neue Gruppe „ausbilden“, welche dann ihrerseits das Turnier fortführen soll. Umaima ist gespannt auf diese Aufgabe: „Hoffentlich erleben die Kinder dann eine genauso tolle Zeit, wie wir sie gehabt haben“.
Mesut Özil als Sponsor
Das Straßen-Vielfalts-Turnier wird auch von Bürgermeister Werner Wöll als gelungenes Beispiel für Integration angesehen: „Sowas lässt sich nur auf die Beine stellen, wenn Menschen vorbehaltlos neue Ideen entwickeln und aufeinander zu gehen.“ Sponsor ist übrigens „Laureus Sport for Good“-Botschafter und Nationalspieler Mesut Özil, der früher selbst die Gesamtschule Berger Feld besuchte.
>> Workshop mit Spray-Techniken
Für weniger fußballbegeisterte Schüler wurde ein Workshop mit „Spray“-Techniken zum Bemalen von Flächen angeboten. Insgesamt nahmen 186 Kinder an der Aktion teil.
„Kickformore“ ist ein Projekt des Vereins Kickfair, der sich deutschlandweit für interkulturelle Verständigung einsetzt. Weitere Informationen unter: www.kickfair.org